Schaden- und Unfallversicherung 2006: Deutlicher Rückgang der Beitragseinnahmen - Branche dennoch "im Grünen Bereich
Archivmeldung vom 22.06.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlEinen Rückgang der Beitragseinnahmen von rund 1,5 Prozent erwarten die Schaden- und Unfallversicherer nach einer vorläufigen Hochrechnung für das Jahr 2006.
"Auch bei den Leistungen
der Schaden- und Unfallversicherer ist mit einem Anstieg von 1,5
Prozent zu rechnen", sagte Edmund Schwake, Vorsitzender des
Hauptausschusses Schaden- und Unfallversicherung im Gesamtverband der
Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) am Donnerstag auf einer
Pressekonferenz in Berlin. Es müsse davon ausgegangen werden, dass
die Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung sich spürbar um 2
Prozentpunkte auf 94 Prozent verschlechtern werde, so Schwake. In
absoluten Zahlen wäre dies ein Rückgang des versicherungstechnischen
Gewinns um 1,1 Milliarden Euro von 4,4 Milliarden Euro im Jahr 2005
auf 3,3 Milliarden Euro im Jahr 2006. Dennoch blieben die Schaden-
und Unfallversicherer 2006 versicherungstechnisch noch gut im "grünen
Bereich".
Vor allem die Sparten Kraftfahrt und Industrielle Sachversicherung schlagen bei der negativen Entwicklung in 2006 zu Buche. Beide umfassen zusammen knapp 50 Prozent des Gesamtgeschäfts der Schaden- und Unfallversicherer. "Allein in Kraftfahrt rechnen wir mit einem Rückgang der Beitragseinnahmen um 4,4 Prozent", so Schwake. Das zentrale Thema für die Schaden- und Unfallversicherer ist in diesem Jahr die Reform des Versicherungsvertragsgesetzes. Besonders von den geplanten Änderungen betroffen sind die Allgemeine Haftpflichtversicherung und die KFZ-Versicherung. Problematisch ist zudem die Umsetzung des Antidiskriminierungsgesetzes, die weit über die umzusetzende EU-Richtlinie hinausgeht. Besonders betroffen ist die Branche von der nun verabschiedeten Erhöhung der Versicherungsteuer zum 1. Januar 2007 von 16 auf 19 Prozent. "Die Orientierung der Versicherungsteuer an der Mehrwertsteuer, die seit wenigen Jahren stattfindet, ist falsch und schädlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland", erklärte Schwake.
Quelle: Pressemitteilung Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)