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Volkswagens Betriebsratschef Osterloh lehnt weitere Zukäufe ab

Archivmeldung vom 20.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Volkswagenwerk Wolfsburg Bild: Volkswagen AG
Volkswagenwerk Wolfsburg Bild: Volkswagen AG

Volkswagens einflussreicher Betriebsratschef Bernd Osterloh spricht sich gegen weitere Zukäufe in absehbarer Zeit aus. "Wir sind jetzt zwölf Marken und müssen den Konzern erst einmal stabilisieren", sagte Osterloh dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Das gilt insbesondere für den staatlichen Autobauer Proton aus Malaysia, an dem VW Branchenkreisen zufolge interessiert sein soll. "So wichtig weitere Vertriebs- und damit Produktionsstätten in Südostasien sind: Für einen Kauf von Proton in Malaysia gibt es keine Unterstützung der Arbeitnehmerseite", erteilt Osterloh einem solchen Deal eine Absage.

Der Betriebsratschef will den Beschäftigten des durch den Kauf von MAN ausgeweiteten Lkw-Geschäfts eine Mitsprache im Kontrollgremium des Dax-Konzerns ermöglichen. "Bis Ende des Jahres werden die mehr als 52.000 Arbeitnehmer von MAN im Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns vertreten sein", sagte er dem "Handelsblatt". "Dann wird mein Kollege Jürgen Dorn, Konzernbetriebsratsvorsitzender von MAN, uns im Kontrollgremium verstärken." Volkswagens schwedische Truck-Tochter Scania soll ebenfalls eine Stimme im 20-köpfigen Kontrollgremium des deutschen Autokonzerns bekommen. "Wir wollen, dass der Aufsichtsrat internationaler wird. Deshalb streben wir an, dass auch ein schwedischer Gewerkschaftskollege von Scania einen Sitz erhalten soll", so der Betriebsratschef. Osterloh will das Kontrollgremium auf der Arbeitnehmerseite nicht nur internationalisieren, sondern zudem weiblicher machen. "Im Aufsichtsrat von VW sind die Arbeitnehmer durch Babette Fröhlich bereits mit einer Frau vertreten. Aber mittelfristig müssen wir auch dort noch besser werden."

Wütend macht den obersten Arbeitnehmervertreter von Deutschlands größtem Industriekonzern der derzeitige Kurs der europäischen Politik. Osterloh: "Über die Richtung vieler Diskussionen hierzulande und in Europa ärgere ich mich. Mit Dienstleistungen allein ist Deutschland nicht überlebensfähig. Ohne Industrie kann dieses Land nicht existieren. Unser industrielles Profil macht uns einzigartig. Aber viele setzen in Europa nur auf den Wohlfühleffekt, das ist zu kurz gesprungen." Die VW-Tochter MAN etwa könne Schiffsmotoren in Augsburg wegen der dann niedrigeren Strompreise nur noch nachts gießen. "Steigen die Strompreise weiter, wird selbst das schwierig. Wir haben kaum noch Industrieländer in der Euro-Zone."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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