Ifo-Institut warnt vor Exporteinbruch für Deutschland
Archivmeldung vom 04.07.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Konjunkturchef des Münchner Ifo-Instituts, Kai Carstensen, hat für den Fall einer Störung der Weltwirtschaft infolge der Euro-Schuldenkrise vor den Folgen für Deutschland gewarnt. Aktuell sei zwar die schwache Nachfrage aus dem Euroraum durch gute Exporte in andere Regionen ausgeglichen worden, sagte Carstensen "Handelsblatt-Online". "Sollten aber auch die Schwellenländer in Asien und Südamerika eine harte Landung erleben, so dürfte das die deutsche Exportwirtschaft sehr treffen", so Carstensen.
Hervorzuheben seien hier insbesondere die wirtschaftlichen Risiken in China und in Argentinien. Dass Deutschland wegen der Bedeutung des Exportsektors unter Krisen der Weltwirtschaft "in besonderem Maße" leide, habe auch schon die zurückliegende Rezession "sehr deutlich gemacht".
Auch der Ökonom Max Otte ist überzeugt, dass Deutschland im Fall eines Rückgangs der Weltwirtschaft betroffen sein werde. Der Professor an der Fachhochschule Worms sagte allerdings auch: "Das Eine sind die nackten Zahlen, das andere die Auswirkungen auf Arbeitnehmer und Unternehmen." Diese seien auch 2009 trotz eines Rückgangs um sechs Prozent aufgrund des Einbruchs des Exports begrenzt gewesen, sagte Otte "Handelsblatt-Online". "Eine Ausdehnung von Kurzarbeit und anderen solidarischen Maßnahmen würde auch hier helfen, das deutsche Produktionspotential durch eine eventuelle Abschwächung zu retten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur