McKinsey: Übernahmewelle hat deutlich an Tempo gewonnen
Archivmeldung vom 02.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm ersten Halbjahr 2011 wurden weltweit Fusionen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions, M&A) im Wert von 1,52 Billionen US-Dollar angekündigt. Dies bedeutet einen Zuwachs um 27% gegenüber den ersten sechs Monaten 2010 (1,2 Billionen Dollar). Gegenüber der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres mit 1,49 Billionen Dollar ist nur eine leichte Steigerung zu verzeichnen. Dies geht aus dem neuen M&A Activity Review von McKinsey & Company hervor. Die Unternehmensberater analysieren dafür die angekündigten M&A-Aktivitäten mit einem jeweiligen Mindestvolumen von 25 Millionen Dollar.
Getragen wird die weltweite Übernahmewelle von den Sektoren Energie und Rohstoffe (22%) sowie Telekommunikation, Medien und Technologie (16%). Der Bau- und Immobilienbereich steuert 13% bei, die Finanzbranche 12%, Konsum und Handel 10%.
In Europa erholt sich das Übernahmevolumen derweil nur verhalten. Im ersten Halbjahr 2011 registrierte McKinsey Aktivitäten für 480 Milliarden Dollar (zweites Halbjahr 2010: 470 Milliarden, erstes Halbjahr 2010: 380 Milliarden). Von den Höchstständen vor der Krise mit Spitzenwerten bis 1,1 Billionen Dollar bleibt der M&A-Markt in Europa damit noch ein gutes Stück entfernt.
"Die Börse nimmt die Ankündigung von Übernahmen derzeit besonders positiv auf", sagt Patrick Beitel, der sich als McKinsey-Partner auf Corporate Finance spezialisiert hat. Beitel: "Der von uns ermittelte Deal Value Added erreicht mit 13,4% ein Rekordniveau." Mit dem Deal Value Added (DVA) messen die Berater die Auswirkung einer M&A-Ankündigung auf den Aktienkurs. Berücksichtigt werden die Kursänderung von übernehmendem Konzern und Übernahmeziel gleichermaßen, jeweils im Vergleich von zwei Tagen vor und zwei Tagen nach der Ankündigung. Der gegenwärtige positive Kurseffekt von 13,4% liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 4,7%. Patrick Beitel: "Mit einer gut vorbereiteten M&A-Aktivität schaffen Unternehmen deutlichen Mehrwert."
Quelle: McKinsey & Company i (ots)