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Telekom begrüßt andere Regulierungspolitik der EU - und hält höhere Preise auf dem Land für denkbar

Archivmeldung vom 18.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: telekom.de
Bild: telekom.de

Die Deutsche Telekom lobt, dass der neue EU-Kommissar Günter Oettinger bei neuen DSL-Anschlüssen längere Kündigungsfristen ins Gespräch bringt, um den Netzausbau anzutreiben. "Ich kann nur begrüßen, wenn die EU nicht mehr nur sinkende Tarife als wichtigstes Ziel ihrer Telekommunikationspolitik ansieht", sagte Telekom-Chef Tim Höttges im Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Es sei eine gute Idee, wenn Günter Oettinger sich nun dazu Gedanken mache, die Unternehmen mit mehr Ertragssicherheit zu mehr Investitionen zu bewegen.

Dabei fordert Höttges insgesamt eine andere Regulierung: In Städten müsste die Telekom ihre Preise frei gestalten dürfen, weil sie dort oft "nur noch Nummer zwei oder drei" sei. Auf dem Land könnten dagegen höhere Preise ein Modell sein, um Investitionen anzulocken. "Abseits der urbanen Räume wäre es prinzipiell wirtschaftlich sinnvoll, wenn wir unsere Großhandelspreise für die Wettbewerber und das Endkundenangebot nach den Kosten ausrichten könnten. Dann würden sich Investitionen abseits eng besiedelter Gebiete etwas mehr lohnen. Aber das ist Theorie, ich setze eher auf regionale Zuschüsse für den Netzausbau als auf Tarifzuschläge auf dem Land."

Telekom-Chef Tim Höttges attackiert Apple, Facebook und Google

Scharf greift Telekom-Chef Tim Höttges das Vorgehen der US-Internetkonzerne wie Google, Facebook oder Apple an. Bei deren Angebot von immer mehr Kommunikationsdiensten handele es sich um einen "unfairen Eingriff" in den europäischen Telekommunikationsmarkt, sagte Höttges im Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Es sei nicht länger zu akzeptieren, dass Google "pro Monat eine Milliarde Euro Gewinn macht, ohne sich beim Netzausbau zu engagieren". Die EU solle nun für die gleichen rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für Telefon- und Internetkonzerne sorgen.

Dabei fordert Höttges eine zwangsweise Öffnung der Systeme der Online-Konzerne: "Wir garantieren unseren Nutzern, dass sie mit Anrufen oder SMS jeden anderen Anschluss weltweit erreichen, dazu sind wir verpflichtet. Warum ist das bei WhatsApp nicht so? Die Internetkonzerne schaffen geschlossene Systeme und alle akzeptieren, dass ich zum Beispiel die Musik, die ich bei iTunes gekauft habe, nicht über einen anderen Dienst nutzen kann. Warum eigentlich?"

Quelle: Rheinische Post (ots)

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