VW rechnet für 2023 mit deutlich steigenden Absätzen
Archivmeldung vom 04.09.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVW-Konzernchef Oliver Blume rechnet im laufenden Jahr mit steigenden Absätzen und appelliert an die deutsche Wirtschaft, wieder mehr an die eigenen Stärken zu glauben. "Auch andere Länder haben wirtschaftliche Herausforderungen", sagte Blume der "Bild am Sonntag".
"Der globale Wettbewerb wird aber deutlich stärker. In der aktuellen Lage müssen wir in Deutschland viel mehr in Chancen denken. Ärmel hochkrempeln, Probleme anpacken und sie lösen. Nicht klagen, sondern zuversichtlich nach vorn schauen." Deutschland müsse laut Blume als großer Industriestandort auf die eigenen Stärken setzen. Man habe ein sehr hohes Qualifikationsniveau, langjährige Erfahrung und vielfach Pioniergeist. "Zudem hat Deutschland nach wie vor erstklassige Forschungskapazitäten. Jetzt müssen wir uns auf die richtigen Themen konzentrieren und Tempo aufnehmen", so Blume.
Für den eigenen Konzern rechnet Blume noch in diesem Jahr wieder mit wachsenden Absätzen. "Für dieses Jahr sind wir zuversichtlich, mit einem deutlichen Plus beim Absatzvolumen abzuschließen", sagte Blume. Grundsätzlich geht es Blume "aber nicht mehr darum, möglichst viele Autos zuzulassen, sondern höhere Renditen zu erzielen." Für die rückläufigen Verkaufszahlen der vergangenen Monate nennt der Konzernchef mehrere Gründe. "Durch die Inflation ist die Kaufkraft gesunken und die Unsicherheit mancher Kunden größer geworden. Die Ladeinfrastruktur ist ein weiteres Thema, das manche Kunden noch abwarten lässt, bis ein E-Auto gekauft wird."
Das könne dazu führen, dass manche ihre Autos länger fahren als geplant. Deshalb sei es wichtig, den VW-Konzern global breiter aufzustellen - mit Wachstumsplänen für Nordamerika oder Indien. Der von Gewerkschaften geforderten 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich erteilt Blume eine klare Absage: "Das passt für mich nicht zusammen. Ein Blick in die Welt hilft dabei. Der Wettbewerb wird schärfer und da spielen auch Arbeitszeiten und Kosten eine Rolle. Wohlstand und soziale Leistungen müssen wir erarbeiten - das haben wir über Jahrzehnte hinweg in Deutschland geschafft."
Quelle: dts Nachrichtenagentur