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DIW-Präsident warnt vor Marktturbulenzen wegen Ukraine-Krise

Archivmeldung vom 16.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hält konjunkturelle Rückschläge in Europa für möglich, sollten gegen Russland Wirtschaftssanktionen verhängt werden. "Ein größeres Risiko sind mögliche Verwerfungen in Finanzmärkten - vor allem durch Turbulenzen und Verluste für die noch immer angeschlagenen Banken in Europa", sagte Fratzscher "Handelsblatt-Online". "Dies würde die schwache und noch immer fragile Erholung der Wirtschaft der Euro-Zone gefährden."

Ein weiteres großes Risiko für Deutschland sieht Fratzscher in der Abhängigkeit von russischem Gas. Knapp ein Drittel des Erdgasbedarfs decke Deutschland aus russischen Quellen. "Diese Abhängigkeit wird sich nicht kurzfristig reduzieren lassen und es könnte daher massive, negative Folgen haben - sowohl für Energiepreise und das Wirtschaftswachstum - wenn Russland seine Lieferungen reduziert und Absprachen nicht einhält", sagte der DIW-Präsident. Auch einige deutsche Exporteure wären dann negativ betroffen. Fratzscher betonte jedoch auch, dass die konkreten wirtschaftlichen Folgen von Wirtschaftssanktionen gegen Russland für Europa und Deutschland "enorm schwierig vorherzusagen" seien, da sie von einer Reihe von Faktoren abhingen – "vor allem wie lange sie anhalten werden und wie Russland darauf reagieren wird". Zeitlich beschränkte Sanktionen würden "nur geringe Auswirkungen haben, da sie lediglich zu Verzögerungen von Handelsströmen und Transaktionen führen werden", sagte der DIW-Präsident.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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