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Evonik verhandelt über Sozialplan

Archivmeldung vom 23.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Evonik Firmensitz in Essen
Evonik Firmensitz in Essen

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Beim Essener Chemiekonzern Evonik haben Verhandlungen über einen Sozialplan begonnen. "Wir führen nun Gespräche über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan", sagte Evonik-Gesamtbetriebsratschef Martin Albers der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". "Ein erstes Treffen zum Auftakt hat es bereits gegeben, aber wir stehen noch ganz am Anfang."

Der neue Vorstandschef Christian Kullmann will die Kosten in der Verwaltung und im Vertrieb des Konzerns um 200 Millionen Euro pro Jahr senken. Bislang ist noch nicht bekannt, wie viele Arbeitsplätze wegfallen sollen. Weltweit beschäftigt Evonik derzeit 36.500 Mitarbeiter. Er wolle den Stellenabbau möglichst gering halten, sagte Albers. "Bevor Arbeitsplätze wegfallen, sollten wir vor allem prüfen, ob Einsparungen bei Sachkosten möglich sind." Wie mögliche Abfindungen aussehen könnten, werde "sicherlich auch Teil der Gespräche sein", sagte Albers.

Durch einen Verkauf des Methacrylat-Geschäfts mit der Evonik-Traditionsmarke Plexiglas könnte jeder zehnte Mitarbeiter den Essener Konzern verlassen. Gesamtbetriebsratschef Albers knüpft einen möglichen Verkauf des Bereichs mit 3700 Beschäftigten an Bedingungen und droht mit einem Nein zu den Plänen des Vorstands. Es dürfe "keinen Verkauf um jeden Preis" geben, sagte Albers der WAZ. "Aus unserer Sicht gilt es, eine Reihe von Bedingungen zu erfüllen, bevor es zu einer solchen Transaktion kommt. Dazu gehört unter anderem, dass die betroffenen Beschäftigten einen erweiterten Kündigungsschutz erhalten müssen. Auch die tarifvertraglichen, kollektivrechtlichen und individuellen Zusagen müssen Bestand haben." Derzeit gilt bei Evonik ein Kündigungsschutz bis Ende 2021. Albers drohte mit einem Nein zu den Verkaufsplänen: "Wir haben dem Vorstand klar gemacht, dass es ohne solche Zusagen keinen Verkauf geben wird."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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