Führungskräfte unterstützen Bundesbank-Präsident
Archivmeldung vom 06.09.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtBundesbank-Präsident Jens Weidmann ist im Rat der Europäischen Zentralbank weitgehend isoliert. Doch in der deutschen Öffentlichkeit genießt er mit seiner ablehnenden Haltung gegenüber Anleihekäufen durch die Notenbank dennoch weiterhin große Sympathien. Dies zeigt auch das Ergebnis einer Umfrage der "Welt" (7. September) und der Unternehmensberatung Roland Berger unter 224 Führungskräften der Wirtschaft, dem sogenannten "Leaders Parliament".
Demnach lehnt fast die Hälfte der Befragten (47,3 Prozent) einen Rücktritt Weidmanns trotz seiner Isolierung innerhalb der EZB ab, und zwar eben weil er seine Meinung konsequent vertritt. "Deutschland braucht einen Bundesbank-Chef mit Rückgrat", antworteten sie. Ein weiteres Viertel (24,6 Prozent) sagt sogar, dass Weidmann mit seiner Ablehnung "die für Deutschland beste Position" vertrete.
Nur etwas mehr als ein Fünftel dagegen (22,7 Prozent) plädiert für einen Rückzug des Bundesbank-Präsidenten. Der weit überwiegende Teil dieser Minderheit (19,6 Prozent) nennt als Grund, dass es Aufgabe eines Bundesbank-Chefs sei, mit der EZB eine kooperative Lösung zu erarbeiten, ohne durch öffentliche Meinungsäußerungen die Märkte zu irritieren. Weitere 3,1 Prozent begründen die Forderung nach Rücktritt damit, dass seine ablehnende Haltung ein falsches Signal an die Euro-Partnerländer sei.
Quelle: dts Nachrichtenagentur