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Verdi warnt vor zu frühem Sparkurs

Archivmeldung vom 24.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
ver.di-Bundesverwaltung, Paula-Thiede-Ufer in Berlin
ver.di-Bundesverwaltung, Paula-Thiede-Ufer in Berlin

Foto: Beek100
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Verdi-Chef Frank Werneke hat die Regierungskoalition gewarnt, zu früh wieder auf einen Sparkurs umzuschalten. Im Moment sei die wirtschaftliche Entwicklung erfreulich positiv, auch weil die Politik mit Kurzarbeit und Konjunkturpaket gut reagiert habe, sagte der Gewerkschafter dem "Handelsblatt".

Die Erfolge könnten aber "verdaddelt werden", wenn "zu früh in eine noch nicht ausgestandene Krise hineingespart würde". Deutschland könne auch mit 80 Prozent Staatsverschuldung gemessen an der Wirtschaftsleistung gut leben. "Genauso falsch wäre eine Phase von zu niedrigen Lohnabschlüssen, wie das in den 2000er-Jahren der Fall war. Das war schlecht für die Binnennachfrage und hat sich krisenverschärfend ausgewirkt."

Der Verdi-Chef fordert eine Verlängerung der Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds auf 24 Monate, ist aber vorsichtiger bei einer Verlängerung der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht. "Je länger die Pflicht zur Anmeldung ausgesetzt wird, desto größer ist die mögliche Insolvenzwelle, die aufgebaut wird." Und das sei dann auch mit Gefahren für die Finanzwirtschaft verbunden, weil die Kreditausfallrisiken stiegen. "In der Abwägung aller Argumente bin ich für eine Verlängerung, um die positiven Effekte der wirtschaftlichen Erholung wirken zu lassen. Aber wirklich nur für einige Monate, sonst überwiegen irgendwann die Risiken", so Werneke.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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