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NRW-Wirtschaftsminister Duin kritisierte GM-Manager Girsky

Archivmeldung vom 22.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Adam Opel GmbH Werk Bochum. Bild: Stahlkocher at de.wikipedia
Adam Opel GmbH Werk Bochum. Bild: Stahlkocher at de.wikipedia

NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) reagierte mit scharfer Kritik auf die Drohung von GM-Manager und Opel-Aufsichtsratschef Steven Girsky, das Werk Bochum bereits Ende 2014 zu schließen zu wollen, sollte es zu keiner Einigung auf einen Sanierungsplan kommen. "Ich gehe davon aus, dass die Automobilproduktion bis 2016 weiter geführt wird", sagte Duin den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Mittwochausgaben).

"Notwendig ist es jetzt, dass alle Beteiligten konstruktiv verhandeln und nicht mit Drohungen und Horrorszenarien die Arbeit an einer gemeinsamen Lösung erschweren." Die gemeinsame Initiative von GM, Opel und Landesregierung, mit der so genannten Perspektive 2022 möglichst viele Stellen in Bochum über Alternativproduktionen zu erhalten, "kann nur auf der Basis einer Einigung zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung erfolgreich sein", sagte Duin weiter.

Opel stoppt Autoproduktion in Bochum schon 2015

Der Autobauer Opel will die Produktion im Werk Opel offenbar zwei Jahre früher einstellen als bisher geplant. Das berichten die Zeitungen der WAZ-Gruppe (Mittwochausgaben). In einem Brief an die Mitarbeiter, der der WAZ-Gruppe vorliegt, deutet Opel-Aufsichtsratschef Steve Girsky an, dass die Lichter in Bochum schon Ende 2014 ausgehen könnten, wenn der bestehende Standortsicherungsvertrag ausläuft. "Zum 1. Januar 2015 würde die Fertigung in Bochum komplett eingestellt", schreibt Girsky. Danach will Opel nur noch Auto-Komponenten im Ruhrgebiet produzieren.

Für die vorgezogene Schließung des Bochumer Werks macht Girsky die Absatzkrise für Autos in Europa verantwortlich. "Es ist nicht nur unrealistisch, sondern auch illusorisch zu glauben, dass sich der Markt rasch erholt", erklärt der Opel-Aufsichtsratschef. "Was wir brauchen, sind weitere beträchtliche Einsparungen."

Sevim Dagdelen: Opel Bochum - Nein zum Schließungsplan 2014

"Den Erpressungsversuchen des Opel-Managements muss Einhalt geboten werden. Wer wie Opel-Chef Girsky damit droht, schon 2014 die Autoproduktion in Bochum still zu legen, wenn der Betriebsrat nicht weiteren massiven Kürzungen für die Beschäftigten zustimmt, hat einzig brutale Renditesteigerung auf dem Rücken der Beschäftigten im Sinn. Dieses Vorgehen gefährdet nicht nur die über 5000 Beschäftigten in Bochumer Opelwerk, sondern die Zukunft des gesamten Ruhrgebiets. Gegen diese Pläne ist Widerstand gefordert", erklärt die Bochumer Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE, Sevim Dagdelen, zu den aktuellen Entwicklungen bei Opel. Dagdelen weiter:

"Bundes- und Landesregierung müssen im Verein mit den Gewerkschaften endlich Einfluss nehmen, um die Kahlschlagsanierer zu stoppen. Das Ruhrgebiet darf nicht zur Armutszone verkommen. SPD, Grüne, CDU und FDP verweisen auf einen gelungenen Strukturwandel und spielen auf Zeit. Die Zeit läuft uns aber im Ruhrgebiet davon. Denn die Hiobsbotschaften nehmen kein Ende: 2014 droht das Ende bei Opel, 2016 sollen auch alle Beschäftigten von Thyssen Krupp Nirosta in Bochum entlassen werden, 2015 und 2018 werden die Zechen in Marl und Bottrop geschlossen. Sollten die Pläne Wirklichkeit werden, wird aus dem 'armutspolitischen Erdrutsch', den der Paritätische Wohlfahrtsverband bereits jetzt diagnostiziert, ein freier Fall des gesamten Ruhrgebiets. Wem wirklich etwas an den Menschen in der Region liegt, muss jetzt alles tun, um dies zu stoppen.

Es ist in diesem Zusammenhang purer Zynismus, wenn Steven Girsky davon spricht, General Motors und die Adam Opel AG werden ihrer Verantwortung gerecht und dabei auf die Arbeitsgruppe 'Perspektive Bochum 2022' baut. Angesichts der Halbwertszeit der Erklärungen des Opel-Managements sind die 'Arbeitsgruppenergebnisse' nicht das Papier wert auf dem sie geschrieben stehen.

DIE LINKE steht an der Seite der Opel-Beschäftigten und der Menschen im Ruhrgebiet. Solidarität ist für uns das Gebot der Stunde. Wir sind entschlossen an der Seite der Beschäftigten für den Erhalt von Opel Bochum zu kämpfen."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung / DIE LINKE  (ots)

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