Ford halbiert Zuliefererzahl in den nächsten 12 bis 18 Monaten
Archivmeldung vom 26.08.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach Informationen des Branchen-Wirtschaftsmagazins AUTOMOBIL-PRODUKTION plant Ford seine Plattformen von zehn auf vier zu reduzieren und gleichzeitig den Gleichteile-Anteil seiner Fahrzeuge weltweit zu erhöhen.
Die Lieferanten für diese künftigen globalen Plattformen wählt der Konzern bereits in den kommenden zwölf bis 18 Monaten aus. "Wir werden binnen der nächsten zwölf bis 18 Monate die Auswahl, welche Zulieferer sich für zukünftige Modelle qualifizieren, abschließen," kündigt die Einkaufschefin von Ford of Europe, Birgit Behrendt, in einem Interview in der aktuellen Ausgabe von AUTOMOBIL-PRODUKTION (Heft 8) an. Laut Behrendt strebt Ford pro Fahrzeugprogramm einen Anteil von 80 Prozent aller Bauteile im Single Sourcing an.
Durch diesen Ansatz verringert sich auch die Anzahl von Fords Lieferanten. Der Konzern strebt langfristig ein Lieferantennetzwerk von 750 bis 850 Zulieferern weltweit an - etwa halb so viele wie heute. "Mindestens 80 Prozent der Bauteile für ein globales Programm soll zukünftig jeweils nur von einem Lieferanten kommen - und das weltweit. Mit dem zukünftigen Ford Focus sind wir da schon auf gutem Weg," so Behrendt im Interview. Nach Informationen von AUTOMOBIL PRODUKTION ist der neue Ford Focus für 2012 geplant.
Ein Kernelement für die Auswahl der Lieferanten neuer Programme ist das 'Aligned Business Framework', kurz ABF. Fords ABF stellt ein Lieferanten-Kooperationsnetzwerk dar, bei dem es um langfristige Beziehungen und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Autohersteller und den wichtigsten Zulieferern geht. Bis heute hat Ford 82 Zulieferunternehmen in dieses Modell einbezogen, die als 'preferred suppliers' behandelt werden. Im 'Aligned Business Framework' ist verankert, dass Aufträge auf Lebenszeit eines Modells vergeben werden - idealerweise auch für alle weiteren Fahrzeuge, die auf dieser Plattform etabliert werden.
Birgit Behrendt, Einkaufschefin von Ford of Europe, plant künftig auch die Entwicklungskosten der Zulieferer im Vorfeld abzudecken. Damit habe man bei einigen Projekten in Nordamerika und in Europa schon begonnen, wobei die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung dem Unternehmen hier Grenzen setze.
Quelle: AUTOMOBIL-PRODUKTION