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Studie: Unternehmen unterschätzen demografische Risiken

Archivmeldung vom 27.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Obwohl schon heute vor allem Ingenieure und Naturwissenschaftler in etlichen Branchen fehlen, wird das Demografierisiko in Wirtschaftsunternehmen weltweit drastisch unterschätzt. Dies geht aus einer gemeinsamen Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) und der World Federations of People Management Associations (WFPMA) hervor, die der Tageszeitung "Welt" vorab vorliegt.

Demnach beklagen zwar 56 Prozent der insgesamt 5600 weltweit befragten Führungskräfte einen kritischen Mangel an Nachfolgern für ihre oberen Führungsebenen. Ernsthafte Konsequenzen scheinen die Unternehmen daraus aber nicht zu ziehen: Im weltweiten Ranking der wichtigsten Personalthemen rutschte das Demografiemanagement im Vergleich zu 2008 um sieben Plätze nach hinten und rangiert nur noch an 19. Position. Rainer Strack, Studienautor und Senior Partner bei BCG, begründet dies auch mit der Wirtschaftskrise, infolge derer viele Unternehmen viel zu kurzfristig dächten. "Sie unterschätzen dramatisch den Tsunami, der da auf sie zurollt", so Strack.

Trotz des viel diskutierten Fachkräftemangels sind viele Firmen von einer systematischen Personalplanung noch weit entfernt. Nur neun Prozent der Befragten gab an, effiziente Personalplanungstools zu verwenden, die den zukünftigen Bedarf an Arbeitskräften berücksichtigen. Viele Personalabteilungen räumten sogar selbstkritisch ein, nicht einmal ausreichende Kenntnisse über die Fähigkeiten, das Potenzial oder gar die Altersstruktur ihrer Belegschaften zu haben. Rund die Hälfte der befragten Firmen gab an, ihre Führungspositionen in der Regel extern zu besetzen. Beim Aufbau interner Nachwuchskräfte werden Frauen nach wie vor vernachlässigt. Bei 44 Prozent der Unternehmen machen sie gerade einmal zehn Prozent des internen Talentpools aus - jener Mitarbeiter also, die in den Genuss besonderer Förderung kommen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

 

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