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Solarunternehmen Q-Cells meldet Insolvenz an

Archivmeldung vom 02.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Werk von Q-Cells in Thalheim Bild: M_H.DE / de.wikipedia.org
Werk von Q-Cells in Thalheim Bild: M_H.DE / de.wikipedia.org

Das verschuldete Solarunternehmen Q-Cells geht in die Insolvenz. Ein entsprechender Antrag werden am Dienstag beim zuständigen Amtsgericht Dessau eingereicht, teilte das Unternehmen am Montag mit. Mit diesem Schritt wurde gerechnet, nachdem ein Sanierungskonzept wegen eines ungünstigen Urteils in einem ähnlichen Fall gescheitert sei. Auch auf staatliche Hilfen könne der Konzern nicht hoffen.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hatte am Sonntag angekündigt, das Land werde zwar alles tun, "dass diese Situation entspannt wird", warnte aber zugleich vor zu hohen Erwartungen. "Der Staat selber kann in dieser Situation finanziell nicht zur Seite stehen", so Haseloff.

Der Solarhersteller plane nun nach eigenen Angaben eine Sanierung in Eigenregie unter Gläubigerschutz. Q-Cells beschäftigte zuletzt fast 2.200 Mitarbeiter, ein Großteil von ihnen in der früheren Braunkohle-Region Bitterfeld. Mit Q-Cells verzeichnet die Branche nach Solarhybrid, Solar Millennium und Solon die viertgrößte Pleite. Die Unternehmen leiden unter Subventionskürzungen und einem großen Preisverfall, der auch auf starke Konkurrenz aus China zurückgeht.

Vergangenes Jahr hatte Q-Cells einen Verlust von 846 Millionen Euro ausgewiesen, der Umsatz war um ein Viertel auf rund eine Milliarde Euro eingebrochen.

Finanzminister Bullerjahn schließt Landeshilfen für Q-Cells nicht aus

Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) schließt im Unterschied zu Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) Landeshilfen für den von der Pleite bedrohten Solarkonzern Q-Cells nicht aus. "Wenn es bei Q-Cells die Chance zur Restrukturierung gibt, sollte man sie nutzen. Da ist natürlich zunächst das Unternehmen selbst gefragt. Wir sind - was mögliche Hilfen angeht - gesprächsbereit", sagte Bullerjahn der "Mitteldeutschen Zeitung". "Eine Unterstützung könnte verschiedener Art sein: Förderung, steuerliche Aspekte oder auch Bürgschaften", so der Finanzminister weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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