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70.000 Lehrstellen unbesetzt

Archivmeldung vom 06.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Marvin Siefke / pixelio.de
Bild: Marvin Siefke / pixelio.de

Im neuen Ausbildungsjahr, das am 1. August beginnt, fehlen der deutschen Wirtschaft abermals Zehntausende von Bewerbern. "Es werden wohl wieder um die 70.000 unbesetzte Lehrstellen sein", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.). Nur dem doppelten Abiturjahrgang in Hessen und Nordrhein-Westfalen sei es zu verdanken, dass die Lücke nicht noch größer ausfalle. "Ab 2014 werden die Bewerberzahlen stark abnehmen. Wenn wir nichts tun, fehlen uns schon in zwölf Jahren sechs Millionen Arbeitskräfte."

Als Ursachen nannte Schweitzer den Rückgang der Schülerzahlen, aber auch falsche Vorstellungen der Bewerber und eine verfehlte Bildungspolitik. "Wir müssen den jungen Menschen klarmachen, dass das berufliche Glück nicht allein an einem Studium hängt", sagte Schweitzer. "Für das Ausbildungsmodell, das die ganze Welt gut findet, müssen wir auch im eigenen Land immer wieder werben."

Außerdem müsse die Politik bis zum Jahr 2020 für jedes Kind den Rechtsanspruch auf einen Platz in der Ganztagsschule einführen, um die Zahl der Schulabbrecher zu verringern.

In Deutschland sind die Industrie- und Handelskammern gemeinsam mit den Handwerkskammern für die Berufsausbildung zuständig. Das Modell gilt derzeit als Vorbild für die südeuropäischen Krisenländer, in denen nach Expertenmeinung zu viele Schulabgänger ein Hochschulstudium absolvieren. Schweitzer steht seit März an der Spitze des DIHK.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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