VW-Chefdesigner sieht "goldene Zeiten"
Archivmeldung vom 03.01.2017
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Freigeschaltet durch André OttFür den Chefdesigner des VW-Konzerns, Michael Mauer, eröffnen sich mit der Elektromobilität und dem Autonomen Fahren neue Dimensionen: "Das sind goldene Zeiten für Designer", sagte Mauer dem "Handelsblatt". In den vergangenen 30 Jahren habe sich das Auto nur evolutionär entwickelt. Jetzt werde der Motor viel kleiner und Aggregate wie die Klimaanlage müssten nicht mehr im Innenraum untergebracht werden.
"Wir sind aber jetzt an dem Punkt, an dem sich nicht nur der Innenraum, sondern auch die Proportionen des gesamten Fahrzeugs dramatischer verändern, als in den vergangenen 30 Jahren zusammen", betont Mauer. Er entwarf zwölf Jahre lang Modelle für Porsche und ist zum Designchef von Volkswagen mit seinen zwölf Konzernmarken aufgestiegen.
Er hat damit maßgeblichen Einfluss, wie die Autos der Zukunft in den nächsten zehn Jahren aussehen werden. Um die Details muss er sich jetzt nicht mehr kümmern. "Meine Aufgabe ist, darauf zu achten, ob die Designrichtung generell passt, wo sich die Marke positioniert sieht und ob sie diese Positionierung in ihrem Design transportiert."
Den Mehrmarken-Konzern sieht Mauer als einen Riesenvorteil. "Es muss nicht eine Marke das ganze Spektrum abbilden, wenn wir über die künftige Vielfalt von elektrischen und autonomen Fahrzeugen sprechen", sagte Mauer und gab Porsche-Fahrern Entwarnung: "Bei diesen Marken sollte es für den Kunden möglich sein, selbst zu lenken und zu fahren, sooft er es möchte."
Die Kunst sei es, die Identität der Marken aus der alten Welt in der neuen Welt fortzuführen. Auch autonomes Porsche-Fahren im Rallye-Modus, bei dem die elektronischen Systeme normalen Piloten die Fahrt in Grenzbereichen ermöglichen, hält er für denkbar, genauso wie das Auto als Schlafzimmer oder Büro: Dann, wenn Autonomes Fahren eines Tages so selbstverständlich sein werde wie Zugfahren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur