2008 bis 2018: Sägewerke steigern ihre Umsätze und erwirtschaften schon jeden dritten Euro im Ausland
Archivmeldung vom 25.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Umsatz der deutschen Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke ist in den vergangenen zehn Jahren nominal (nicht preisbereinigt) um rund 33 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag er 2018 bei 6,4 Milliarden Euro (2008: 4,8 Milliarden Euro).
Im außergewöhnlich trockenen und warmen Jahr 2018 stieg der Branchenumsatz um 8 % im Vorjahresvergleich und überstieg erstmals die 6-Milliarden-Euro-Marke. Die Branche ist auf heimisches Holz angewiesen, importiert den Rohstoff aber auch. Ebenso bedient sie zunehmend ausländische Kundschaft (siehe Tabelle). Knapp ein Drittel ihres Umsatzes erwirtschaftet sie durch Exporte (2 Milliarden Euro). Die Zahl der Betriebe verringerte sich von 2008 bis 2018 von 435 auf 324.
2018 große Entnahmen von Nadelholz aus hitzegeschädigten Wäldern
Der deutsche Wald litt 2018 unter Wasserknappheit und Hitze. Der Anteil von Bäumen mit deutlichen Kronenverlichtungen stieg auf 29 % (2017: 23 %), wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ermittelte. Nadelbäume wie Fichte und Kiefer leiden besonders unter der Trockenheit und werden anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Laut der Holzeinschlagsstatistik des Statistischen Bundesamtes wurden 2018 insgesamt 65 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Insbesondere Holz von Fichten und weiteren Nadelgehölzen wie Tannen und Douglasien (39 Millionen Kubikmeter) sowie Kiefern- und Lärchenholz (12 Millionen Kubikmeter) wurde intensiv aus dem Wald entnommen.
Von den eingeschlagenen Beständen der Fichten und weiterer Nadelgehölze mussten 24 Millionen Kubikmeter aufgrund von Waldschäden gefällt werden, bei den Kiefern und Lärchen bezifferte sich der Schadholzeinschlag auf 5 Millionen Kubikmeter. Dabei entfielen auf den durch Insektenschäden bedingten Einschlag bei den Nadelgehölzen wie Fichte, Tanne und Douglasie 44 % und beim Kiefern- und Lärchenholz 9 % des Schadholzeinschlags.
Der Wald speichert mehr Kohlenstoff
Der deutsche Wald erfüllt als Kohlenstoffspeicher eine wichtige ökologische Funktion. Laut Waldgesamtrechnung der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes stieg die im Wald (Holz und Böden) insgesamt gebundene Menge an Kohlenstoff in den Jahren von 2014 bis 2017 von 3,05 auf 3,10 Milliarden Tonnen. Die Daten des außergewöhnlich heißen und trockenen Jahres 2018 werden in der Veröffentlichung der Waldgesamtrechnung im kommenden Jahr abgebildet.
Der Staat ist der größte Waldbesitzer
Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Waldgipfels weiter mitteilt, treffen die Waldschäden infolge von Trockenheit und Hitze sowohl private Forstbesitzerinnen und -besitzer, als auch den Staat als Waldeigentümer selbst. 2016 gab es in Deutschland insgesamt rund 8,5 Millionen Hektar Wald. Davon waren 3,9 Millionen Hektar Privatforst, 2,4 Millionen Hektar Staatsforst und 2,3 Millionen Hektar Körperschaftsforst. Hierzu zählen etwa kommunale Körperschaften wie Städte und Gemeinden, kommunale Zweckverbände, öffentlich-rechtliche Stiftungen, Hochschulen oder Kirchen.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)