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Textil-Discounter Kik schließt Kinderarbeit in der Produktion nicht aus

Archivmeldung vom 07.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kleidungsstücke des Textil-Discounters Kik werden möglicherweise durch Kinderarbeit hergestellt. "Wir können Kinderarbeit bei der Produktion unserer Waren nicht zu 100 Prozent ausschließen", sagte Heinz Speet, geschäftsführender Gesellschafter bei Kik der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ), Donnerstagausgabe.

Kein Handelsunternehmen könne das. Vor allem in China und in Bangladesch sieht sich das zur Tengelmann-Gruppe gehörende Unternehmen mit dem Problem konfrontiert. "In diesen Ländern haben Lieferanten noch einmal Sublieferanten. Da fällt Kontrolle unheimlich schwer." In Bangladesch, das man als höchsten Risikomarkt ansieht, hätten von Kik beauftragte Prüf-Institute begonnen, alle Lieferanten zu prüfen. "Wir haben das Problem erkannt und arbeiten daran", sagte Speet. Der Textil-Discounter lässt nach eigenen Angaben beinahe in jedem asiatischen Land produzieren.   Bernhard Henselmann, Initiator der Kampagne "Aktiv gegen Kinderarbeit" bemängelt, dass Kik nicht öffentlich bekannt gibt, wo die Produktionsstandorte liegen und wie die Lieferanten heißen. "Wer in den ärmsten Ländern der Welt über lange Lieferketten produzieren lässt, kann Kinderarbeit nicht ausschließen", sagte Rudi Tarneden, von Unicef Deutschland der WAZ. Zugleich ordnet er die Aussagen der Kik-Geschäftsführung als "mutig und ehrlich" ein. Kik ist bekannt für seine Niedrigpreise. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte kürzlich Strafanzeige gestellt wegen Lohndumpings. Die Staatsanwaltschaft wurde daraufhin aktiv, stellte die Ermittlungen aber nach kurzer Zeit wieder ein.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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