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2005: Weiter steigender Güterumschlag in der Seeschifffahrt

Archivmeldung vom 28.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Wie schon in den Vorjahren hat sich auch 2005 der Seegüterumschlag deutscher Häfen weiter erhöht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde mit einem Güterumschlag von fast 285 Millionen Tonnen ein Plus von 4,8% im Vergleich zu 2004 und damit ein neuer Höchststand erzielt. Somit hat sich die Umschlagmenge im Seeverkehr seit Beginn der Veröffentlichung gesamtdeutscher Daten im Jahr 1992 um über 100 Millionen Tonnen beziehungsweise fast 56 Prozent erhöht.

In den einzelnen Verkehrsbeziehungen zeigen sich große Unterschiede: Überdurchschnittlich entwickelte sich der grenzüberschreitende Versand. Hier gab es 2005 mit knapp 109 Millionen Tonnen umgeschlagenen Gütern ein Plus von 9,1% im Vergleich zum Vorjahr. Ursache dürften die weiterhin steigenden Ausfuhren der deutschen Wirtschaft sein, die 2005 einen neuerlichen Höchststand erzielten. Ebenfalls gestiegen ist der Empfang aus dem Ausland, der mit 168 Millionen Tonnen um 2,7% zunahm und auch weiterhin die wichtigste Transportrichtung darstellt. Weiter an Bedeutung verloren hat dagegen der innerdeutsche Seeverkehr, der um 6,2% gegenüber 2004 abnahm.

Bei der Betrachtung nach Güterarten fällt der stark angestiegene Umschlag von landwirtschaftlichen Erzeugnissen mit einem Plus von über 36% gegenüber dem Jahr 2004 auf. Hier dürften – parallel zur Binnenschifffahrt – die überdurchschnittliche Getreideernte 2004 und der einhergehende Preisverfall entscheidend zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Ebenfalls stark nahmen die Transporte von anderen Nahrungs- und Futtermitteln (+ 15,7%), chemischen Erzeugnissen (+ 15,2%) sowie Eisen und NE-Metallen (+ 11,0%) zu. Rückgänge gab es hingegen bei Erzen und Metallabfällen (– 1,8%) und festen mineralischen Brennstoffen (–  9,7%). Hintergründe für den deutlichen Rückgang von umgeschlagenen festen mineralischen Brennstoffen dürften in den Absatzeinbußen bei deutscher und importierter Steinkohle und dem gleichzeitigen Preisanstieg im Jahr 2005 liegen.

Weiterhin zweistellige Zuwachsraten sind beim kombinierten Verkehr (Containertransport) in der Seeschifffahrt zu verzeichnen. Mit über 12 Millionen TEU (=Twenty-foot Equivalent Uni) wurde ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 11,8% erzielt.

Der Index der Seefrachtraten in der Linienfahrt, der die Preisentwicklung der von den deutschen Unternehmen für Im- und Exporte in Anspruch genommenen Seeverkehrsleistungen in der Linienfahrt aufzeigt, lag im Jahresdurchschnitt 2005 um 6,3% über dem Niveau des Vorjahres (berechnet auf Euro-Basis). Bezogen auf die einzelnen Fahrtregionen kam es zu folgenden Entwicklungen: In der Europafahrt (+ 7,2%), in der Afrikafahrt (+ 9,3%) und in der Amerikafahrt (+ 11,9%) lagen die Frachtraten im Jahr 2005 im Vergleich zum Vorjahr höher. Dagegen sanken die Frachtraten in der Fahrtregion Asien/Australien um 0,6% gegenüber 2004. Der Wechselkurs des US-Dollars gegenüber dem Euro hatte auf das Jahresergebnis so gut wie keinen Einfluss, da er im Jahresdurchschnitt 2005 im Vergleich zum Jahr 2004 (– 0,1%) nahezu unverändert blieb.

Quelle: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt

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