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Studie: Deutschland bei Löhnen und Mieten dreigeteilt

Archivmeldung vom 17.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Jorma Bork / pixelio.de
Bild: Jorma Bork / pixelio.de

In Süddeutschland steigen die Mieten sehr viel schneller als die Löhne, in Ostdeutschland kostet Wohnen relativ zum Einkommen gesehen dagegen immer weniger. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Ausgewertet habe das Kölner Institut die Entwicklung von Bruttolöhnen und Neuvertragsmieten im Zeitraum von 2014 bis 2018 für 401 Landkreise und kreisfreie Städte. Bundesweit gesehen sind der Auswertung zufolge die Bruttolöhne zwischen 2014 und 2018 um 9,4 Prozent auf 3.312 Euro monatlich gestiegen. Im gleichen Zeitraum seien die Wiedervertragsmieten um 8,5 Prozent auf durchschnittlich 7,44 Euro pro Quadratmeter gestiegen, heißt es in der Studie. "Insgesamt ist das Wohnen zur Miete im Mittel damit relativ gesehen günstiger geworden, die Erschwinglichkeit ist gestiegen", schreiben die Studienautoren Michael Voigtländer und Pekka Sagner.

Zwar sind laut der Studie die Wohnkosten in 269 der 401 untersuchten Kreise erschwinglicher geworden, doch gibt es regional große Unterschiede. Deutschland sei bei Wohnkosten dreigeteilt: In den ostdeutschen Bundesländern würden Wohnkosten immer erschwinglicher, in weiten Teilen Westdeutschlands entwickelten sich Löhne und Mieten im nahezu gleichen Tem po. In Teilen Baden-Württembergs und im südlichen Bayern seien die Mieten dagegen deutlich schneller gestiegen als die Löhne, heißt es in der Studie weiter. Relativ zur Lohnentwicklung habe sich das Wohnen am stärksten in Kempten (Allgäu) verteuert.

Während die durchschnittlichen Bruttolöhne von 2917,07 Euro im Jahr 2014 auf 3216,44 Euro im Jahr 2018 um 10,3 Prozent gestiegen seien, seien die Mieten um 33,4 Prozent gewachsen: von durchschnittlich 6,58 Euro für den Quadratmeter im Jahr 2014 auf 8,77 Euro im Jahr 2018. Hinter Kempten (Allgäu) habe sich gemessen an den Löhnen das Wohnen am meisten in Rosenheim (Differenz von 14,5 Prozent) und dem Landkreis München (14,1 Prozent) verteuert, heißt es in der IW-Studie, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Günstiger sei das Wohnen dagegen vor allem im Erzgebirgskreis geworden. Während die Löhne um 17,4 Prozent gestiegen seien, hätten die Durchschnittsmieten nur ein Plus von 3,5 Prozent verzeichnet, in der Differenz habe sich Wohnen um 13,8 Prozent vergünstigt.

Auch in Mittelsachsen (13,6 Prozent) und im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (13,4 Prozent) seien die Mietkosten gemessen am Lohn günstiger geworden. In den Großstädten habe sich vor allem München verteuert: Die Mieten seien um 19,7 Prozent gestiegen, die Löhne nur um 10,9 Prozent, heißt es in der Studie weiter. In Berlin seien die Mieten in der Differenz um 1,1 Prozent mehr als die Löhne gestiegen. Exakt im gleichen Maße seien Löhne und Mieten in Stuttgart gestiegen. Erschwinglicher sei das Wohnen in Hamburg geworden. In der Hansestadt stiegen die Löhne um 8,7 Prozent, die Mieten dagegen nur um 3,3 Prozent, heißt es in der IW-Studie, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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