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Flughafenverband fürchtet Schließung von Regionalflughäfen

Archivmeldung vom 08.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Insolvenz: ddp direct ist pleite. Bild: pixelio.de, Dieter Schütz
Insolvenz: ddp direct ist pleite. Bild: pixelio.de, Dieter Schütz

Angesichts der Diskussion um die Sinnhaftigkeit kleiner Airports warnt der Flughafenverband ADV davor, die Coronakrise zu nutzen, um die deutschen Regionalflughäfen dauerhaft zu schließen. "Airports sind für viele Regionen und Unternehmen der Weg in die Welt", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel dem Nachrichtenportal T-Online.

Beisel weiter: "Es ist falsch, Regionalflughäfen nur nach betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zu messen. Es ist unerlässlich, auch den regionalwirtschaftlichen Nutzen mit einzubeziehen." Der Nutzen für die Region übersteige oft bei Weitem den Betrag, den man jährlich zuschießen müsse, so der Verbandschef. "Da sollte man ruhig mal eine Förderung von zwei Millionen Euro der jährlichen Wertschöpfung des Flughafens von 50 Millionen Euro gegenüberstellen, von der eine ganze Region profitiert."

Großes Problem der kleinen Flughäfen seien die Kosten für die Flugsicherung. "Bei kleinen Flughäfen liegt eine Wettbewerbsverzerrung vor: Denn diese müssen die hohen Kosten für die Flugsicherung selbst tragen", so Beisel. "Bei großen Airports rechnen Airlines und die Deutsche Flugsicherung das direkt miteinander ab - der Flughafen wird nicht belastet." Der Staat müsse deshalb diese "Benachteiligung - auch gegenüber anderen europäischen Regionalflughäfen - beseitigen", sagte Beisel. "Der Bund ist aufgefordert, die Flugsicherungsgebühren dauerhaft zu übernehmen. Ansonsten wird sich die Flughafenlandschaft nachhaltig verändern - zum Schlechteren." Beim Bundesverkehrsministerium ist offenbar Bewegung in dieser Sache: Ein entsprechendes Hilfspaket des Bundes sieht vor, dass der Staat die Kosten für die Flugsicherung im Jahr 2021 übernimmt und dafür 20 Millionen Euro bereitstellt. Einer Ministeriumssprecherin zufolge könnte das Geld auch darüber hinaus bis 2026 fließen, womöglich sogar noch länger. Das greife aber nur für Flughäfen, die ohnehin eine Flugsicherung benötigten. "Wir wollen keinen Anreiz dafür schaffen, dass Airports eine Flugsicherung einrichten, um die Hilfen zu bekommen. Wir möchten die Flughäfen lediglich entlasten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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