Verbraucherpreise Juli 2018:+2,0 % gegenüber Juli 2017
Archivmeldung vom 14.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Juli 2018 um 2,0 % höher als im Juli 2017. Damit hat sich die Inflationsrate - gemessen am Verbraucherpreisindex - erneut leicht abgeschwächt. In den beiden Vormonaten hatte die Inflationsrate knapp über zwei Prozent gelegen (Juni 2018: +2,1 %; Mai 2018: +2,2 %). Im Vergleich zum Vormonat Juni 2018 stieg der Verbraucherpreisindex im Juli 2018 um 0,3 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt somit seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom 30. Juli 2018. Maßgeblich beeinflusst wurde die Inflationsrate im Juli 2018 durch die Preisentwicklung der Energieprodukte.
Der Preisanstieg bei
Energie gegenüber dem Vorjahresmonat fiel im Juli 2018 mit +6,6 %
etwas höher aus als im Juni 2018 (+6,4 %). Verantwortlich für den
Preisanstieg sind hauptsächlich die vergleichsweise niedrigen Preise
vor einem Jahr (statistischer Basiseffekt). Insbesondere verteuerte
sich binnen Jahresfrist leichtes Heizöl um 28,5 %. Erheblich teurer
als ein Jahr zuvor waren auch Kraftstoffe (+12,0 %). Die
Preisänderungen für die anderen Energieprodukte fielen deutlich
schwächer aus (zum Beispiel Umlagen von Zentralheizung und Fernwärme:
+1,5 %; Strom: +1,0 %; Gas: -1,3 %). Ohne Berücksichtigung der Preise
für Energie hätte die Inflationsrate im Juli 2018 bei +1,5 % gelegen.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von Juli 2017 bis Juli
2018 mit +2,6 % überdurchschnittlich. Die Teuerungsrate für
Nahrungsmittel hatte in den letzten drei Monaten sogar bei jeweils
über drei Prozent gelegen. Die Preiserhöhungen im Juli 2018 gegenüber
dem Vorjahresmonat betrafen alle Nahrungsmittelgruppen.
Teurer als
ein Jahr zuvor waren vor allem Speisefette und Speiseöle (+6,4 %)
sowie Obst (+5,5 %). Auch für Molkereiprodukte und Eier (+4,0 %)
sowie für Gemüse (+3,1 %) mussten die Verbraucherinnen und
Verbraucher binnen Jahresfrist deutlich mehr bezahlen. Ohne
Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie hätte die
Inflationsrate im Juli 2018 bei +1,4 % gelegen.
Die Preise für Waren insgesamt lagen im Juli 2018 um 2,4 % über dem
Niveau des Vorjahresmonats, maßgeblich bestimmt durch die
Preisanstiege bei Energie (+6,6 %) und bei Nahrungsmitteln (+2,6 %).
Auch andere Waren verteuerten sich binnen Jahresfrist deutlich, zum
Beispiel Zeitungen und Zeitschriften (+4,8 %), Bier (+4,0 %) sowie
Tabakwaren (+3,5 %). Günstiger für die Verbraucherinnen und
Verbraucher wurden unter anderem Geräte der Unterhaltungselektronik
(-5,5 %), Informationsverarbeitungsgeräte (-4,2 %) und
Bekleidungsartikel (-2,0 %).
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im Juli 2018
gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,6 % und damit weniger stark als die
Preise für Waren. Bedeutsam für die Preiserhöhung bei
Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+1,6 %), da private
Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden.
Zudem gab es nennenswerte Preiserhöhungen bei Pauschalreisen (+4,2
%), bei Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+3,0 %) sowie bei
Dienstleistungen für Verpflegung in Restaurants, Cafés und
Straßenverkauf (+2,2 %). Deutlich billiger waren hingegen Flugtickets
(-6,9 %).
Veränderung im Juli 2018 gegenüber dem Vormonat Juni 2018
Im Vergleich zum Juni 2018 stieg der Verbraucherpreisindex im Juli
2018 um 0,3 %. Im Ferienmonat Juli zogen vor allem die Preise für
Pauschalreisen (+19,3 %, davon ins Ausland: +20,2 %; ins Inland: +8,3
%) und Flugtickets (+4,4 %) an.
Hingegen gab es im Juli 2018 deutliche Preisrückgänge im
Vormonatsvergleich bei Bekleidungsartikeln (-6,9 %) sowie bei Schuhen
und Schuhzubehör (-4,1 %). Diese Entwicklung erklärt sich vorrangig
durch saisonale Preisnachlässe für Sommerartikel.
Zudem gingen im Juli 2018 die Preise für Nahrungsmittel insgesamt
(-0,5 %) und Energie insgesamt (-0,1 %) leicht zurück. Unter den
Nahrungsmitteln sind im Juli 2018 die saisonalen Preisrückgänge bei
Obst (-2,2 %) und Gemüse (-1,2 %) nennenswert. Bei der Energie
mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im Juli 2018 für
leichtes Heizöl (-0,8 %) weniger bezahlen. Die Preise für Kraftstoffe
gingen gegenüber dem Vormonat nur leicht zurück (-0,2 %, darunter
Superbenzin: -0,2 %; Dieselkraftstoff: -0,4 %).
Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Juli 2018 um 2,1
% über dem Stand von Juli 2017. Im Vergleich zum Juni 2018 stieg der
HVPI im Juli 2018 um 0,4 %. Die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI
vom 30. Juli 2018 wurden damit bestätigt.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)