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Konzertbranche erwartet Milliardenschaden durch Absagen

Archivmeldung vom 12.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Zum Vergleich: Dies sind eine Billion = 1.000 Milliarden Euro in 100 Euroscheinen. Zu sehen sind Doppelpaletten voll 100 Euro Scheine. Jeder EU-Einwohner bezahlt dafür 2.000€.
Zum Vergleich: Dies sind eine Billion = 1.000 Milliarden Euro in 100 Euroscheinen. Zu sehen sind Doppelpaletten voll 100 Euro Scheine. Jeder EU-Einwohner bezahlt dafür 2.000€.

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Die massenhaften Absagen von Großveranstaltungen werden für die Branche nach Schätzungen des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) zu Schäden in Milliardenhöhe führen. Der Verband kalkuliere, dass in der Zeit von März bis Mai rund 80.000 Veranstaltungen abgesagt werden müssen, sagte Jens Michow, geschäftsführender Präsident des BDKV, der "Welt".

Der Schaden werde, "sofern sich dieses Katastrophenszenario realisiert, gut und gerne 1,25 Milliarden Euro betragen". Michow kritisierte, dass Veranstaltungen pauschal abgesagt werden, ohne dass im Einzelfall transparent gemacht werde, warum eine Gefährdung für die Besucher besteht. Es müsse die Beschaffenheit des jeweiligen Veranstaltungsortes und die Zielgruppe berücksichtigt und endlich geklärt werden, wieso die Infektionsgefahr bei Veranstaltungen mit 1.000 Besuchern größer sei als bei Veranstaltungen mit 800 Besuchern.

"Diese Krise wird den Veranstaltungsmarkt in Deutschland erheblich reduzieren", sagte er. Viele Unternehmen in der Branche fürchten um ihre Existenz. "Die Potenzierung von Ausfällen wird für viele Veranstalter nicht mehr tragbar sein", warnte Michow. Es gehe tatsächlich um existenzielle Probleme. "Im Konzertgeschäft versichert niemand den Komplettausfall einer Veranstaltung, versichert ist normalerweise nur die Absage wegen Erkrankung des Künstlers." Bereits Ende Februar hatte sein Verband ein Hilfsprogramm von der Politik gefordert, berichtet die Zeitung.

EZB beschließt Maßnahmenpaket wegen Coronavirus

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ein Maßnahmenpaket wegen der andauernden Corona-Krise verabschiedet. So soll das Volumen der bereits laufenden Anleihenkäufe erhöht werden, bis Ende des Jahres um weitere 120 Milliarden Euro, wie aus der Mitteilung der Notenbank am Donnerstag hervorging. Ihre Zinssätze lässt die Notenbank hingegen unverändert. Der Leitzins bleibt damit bei 0,0 Prozent, der Einlagezinssatz bei -0,5. Viele Marktbeobachter hatten mit einer weiteren Zinssenkung gerechnet. Stattdessen sollen die Kapitalregeln für Banken deutlich gelockert werden. Den Geldhäusern wird erlaubt, "vorübergehend" unter den zuletzt festgelegten Kapitalniveaus zu operieren. "Das Coronavirus erweist sich als großer Schock für unsere Volkswirtschaften", sagte Andrea Enria, Vorsitzende des EZB-Aufsichtsrats. Banken müssten in der Lage sein, Haushalte und Unternehmen, die sich vorübergehend in Schwierigkeiten befänden, zu finanzieren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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