VW-Großaktionär Niedersachsen gibt Piëch Rückendeckung
Archivmeldung vom 20.09.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFerdinand Piëch erhält Rückendeckung von VW-Großaktionär Niedersachsen. Der Finanzminister des Landes, Hartmut Möllring (CDU), will von Plänen, Piëch gemeinsam mit der verärgerten Porsche/Piëch-Familie als VW-Aufsichtsratschef abzulösen, nichts wissen.
"Das kann ich mir nicht vorstellen. Für Aufgeregtheiten gibt es auch gar keinen Anlass", sagte Möllring dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Wir bieten Porsche - und damit auch Piëch - eine gute Partnerschaft an."
Piëch hatte unlängst für Ärger im VW-Aufsichstrat gesorgt, als er gegen die Kapitalseite durchsetzte, dass Kooperationen zwischen der VW-Tochter Audi und Porsche künftig vom VW-Aufsichtsrat gebilligt werden müssen. Die Porsche-Familie hatte daraufhin öffentlich ihr Entsetzen geäußert.
Im Porsche-Aufsichtsrat wächst unterdessen der Unmut über Piëch - vor allem beim Vorsitzenden der Porsche Automobil Holding SE, Wolfgang Porsche. "Dem reicht es, bis oben hin reicht es dem", sagte ein Porsche-Aufsichtsrat dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Der Piëch ist bekloppt", fügte der Aufseher hinzu, der anonym bleiben möchte. Das "Perfide" an dem "sturen Alten, der nur seine Interessen im Kopf hat", sei dessen atemberaubende Abgezocktheit. Im Porsche-Aufsichtsrat stimme er einer Position zu, einige Wochen später im VW-Aufsichtsrat dagegen.
Niedersachsen will in diesem Streit nicht vermitteln: "Das muss die Familie Porsche/Piëch untereinander ausmachen", sagte Finanzminister Möllring.
Quelle: Der Tagesspiegel