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Bahn verweigert Annahme von 25 neuen Intercitys

Archivmeldung vom 28.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Steuerwagen eines Intercity der Deutschen Bahn
Steuerwagen eines Intercity der Deutschen Bahn

Foto: Jivee Blau
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Deutschen Bahn kämpft mit neuen Problemen beim Aus- und Umbau des Fernverkehrs. Laut eines Berichts der "Süddeutschen Zeitung" verweigert der Staatskonzern angeblich wegen technischer Mängel die Abnahme von 25 neuen Intercity-Zügen vom Hersteller Bombardier.

Für die geplante Erneuerung der alternden Zugflotte wäre das ein herber Rückschlag. Auch dem Hersteller droht ein Fiasko. Der Auftrag hat laut Branchenkreisen einen Wert von 400 Millionen Euro. Die Bahn prüft den Kreisen zufolge Schadenersatzforderungen. Die ersten 17 der insgesamt 42 doppelstöckigen IC-Züge der betroffenen Bauserie gingen bereits Anfang 2019 in Betrieb - von Anfang an mit enormen Problemen. Interne Bahnvermerke beschreiben groteske Zustände.

So "bricht das Betriebssystem des Zuges regelmäßig zusammen", vor allem beim Wechsel der Fahrtrichtung. Nur mit einem zweiten Lokführer an Bord gelinge es, die Probleme überhaupt zu beheben, zitiert die Zeitung eine Quelle. Oft aber falle der Zug ganz aus. Um losfahren zu können, müssten Lokführer eine Stunde vor Abfahrt am Zug sein, um das System zu starten. Techniker der Bahn sind deshalb fassungslos und sprechen von rückständiger Technik: Niemand fahre sein Handy eine Stunde hoch, um eine App zu nutzen. Hinzu kommt, dass Bombardier die Ausrüstung mit dem automatischen Zugsteuerungssystem ETCS häufig verschoben habe. Die Züge können den Kreisen zufolge deshalb nicht in die Schweiz fahren, schreibt die SZ.

Der Konzern geht den Hersteller nun hart an. Die Bahn habe bei Bombardier unmissverständlich eine schnelle Beseitigung der Mängel gefordert, heißt es in Aufsichtsratskreisen der Bahn. Infolge der Probleme sei nun die Abnahme der weiteren Züge des baugleichen Typs gestoppt worden. Die Züge sind vor allem in Süddeutschland unterwegs, etwa zwischen Karlsruhe, Stuttgart und Nürnberg, sowie zwischen Singen und Stuttgart. Bombardier äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen. "Interne Dokumente oder Marktgerüchte kommentieren wir grundsätzlich nicht", sagte auch ein Bahn-Sprecher. Der Konzern bestätigt aber, dass die Bahn 25 IC2-Züge der zweiten Bauserie mängelbedingt nicht vom Hersteller abnehme. Man erwarte eine schnelle Behebung der Mängel durch den Hersteller und prüfe darüber hinaus "rechtliche Mittel", sagte der Sprecher weiter. Es kämen im Sinne der Passagiere nur Züge zum Einsatz, die "einwandfrei funktionieren".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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