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EU-Kommission: Deutschland wird 2023 zum Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum

Archivmeldung vom 14.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die EU-Kommission bestätigt den aktuellen und für das kommende Jahr erwarteten wirtschaftlichen Tiefflug Deutschlands. Zudem gelingt es dem deutschen Arbeitsmarkt nicht, die dringend benötigten Arbeitskräfte zu finden, obwohl auf 100 offene Stellen rund 140 arbeitslos gemeldete Personen kommen. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Laut der offiziellen Pressemitteilung der EU-Kommission über eine "Herbstprognose 2022" sei "nach einer starken ersten Jahreshälfte die EU-Wirtschaft nun in eine viel schwierigere Phase eingetreten". Anhand der vorliegenden Daten geht die Kommission davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr um 0,6 Prozent schrumpfen wird. Dies sei zusammen mit Schweden "der schlechteste Wert aller 27 EU-Länder", so die Analyse von Business Insider (BI).

In der Pressemitteilung heißt es zum europäischen Status quo:

"Angesichts der großen Unsicherheit, des hohen Energiepreisdrucks, der Kaufkrafterosion bei den privaten Haushalten, des schwächeren außenwirtschaftlichen Umfelds und der restriktiveren Finanzierungsbedingungen wird erwartet, dass die EU, der Euroraum und die meisten Mitgliedstaaten im letzten Quartal des Jahres in eine Rezession abgleiten werden."

Für die übrigen europäischen Länder erwartet die Kommission "trotz der Folgen des Ukraine-Krieges ein Wachstum von 0,3 Prozent", so der BI-Artikel. Im Sommer dieses Jahres war die EU allerdings noch "von einem Wachstum von 1,5 Prozent ausgegangen". Für die deutsche Wirtschaft senkte die Kommission aufgrund jüngster Daten ihre Prognosen deutlich von plus 1,3 Prozent auf minus 0,6 Prozent.

Damit bewertet die EU-Kommission die Entwicklungen wesentlich skeptischer als die Bundesregierung und die Wirtschaftsweisen, die Mitte Oktober noch "ein Minus von 0,4 Prozent beziehungsweise 0,2 Prozent" prognostiziert hatten. Die deutsche Wirtschaft habe ihr Produktionsniveau aus Vor-Corona-Zeiten "erst im dritten Quartal 2022 wieder erreicht und damit später als viele andere Mitgliedstaaten", schreibt die Kommission. Weiter heißt es:

"Da die Inflation das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte weiter schmälert, dürfte sich der Konjunkturrückgang im ersten Quartal 2023 fortsetzen."

Laut Einschätzung der EU-Kommission hätte sich der Arbeitsmarkt europaweit "weiterhin gut entwickelt: Beschäftigung und Erwerbsbeteiligung sind so hoch wie nie zuvor und die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr". Demgegenüber informiert Business Insider, dass die Unternehmen in Deutschland derzeit "über 1,8 Millionen offene Stellen" nicht besetzen können. Der Mangel an Arbeitskräften bleibe "eines der dringendsten Probleme vieler Unternehmen". Der Business Insider betont:

"Im dritten Quartal 2022 konnten Betriebe 1,82 Millionen konkret offene Stellen nicht besetzen, weil sie keine geeigneten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen finden konnten."

Aktuell kämen demnach auf 100 offene Stellen rund 140 arbeitslos gemeldete Personen. In Westdeutschland waren laut BI im dritten Quartal 2022 rund 1,46 Millionen Stellen zu vergeben, in Ostdeutschland rund 362.700. 

Die Inflation werde laut der Pressemitteilung der EU-Kommission "in diesem Jahr mit 8,5 Prozent im Euroraum und 9,3 Prozent in der gesamten EU den höchsten Wert erreichen". Für Deutschland errechnete sie 2023 eine Inflation von 7,5 Prozent und damit einen schlechteren Wert gegenüber den prognostizierten 6,1 Prozent in der Eurozone und 7,0 Prozent in der ganzen EU.

Im kommenden Jahr erwartet die EU-Kommission für die Wirtschaft der EU ein Wachstum von 1,6 Prozent. Deutschland erhole sich zwar, würde aber "mit einem prognostizierten Wachstum von 1,4 Prozent weiter hinterherhinken", so die Zusammenfassung von Business Insider."

Quelle: RT DE

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