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RWE prüft Übernahmen und fordert zwei Milliarden Euro für Versorgungssicherheit

Archivmeldung vom 15.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Zentrale der RWE AG in Essen. Bild: Baikonur / de.wikipedia.org
Zentrale der RWE AG in Essen. Bild: Baikonur / de.wikipedia.org

RWE will durch Zukäufe und eine Reform des Strommarktes wachsen. "Wir schauen uns an, wo wir vielleicht punktuell Zukäufe tätigen können. Dabei interessieren uns Kraftwerke ebenso wie große Batteriespeicher", sagte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". "Wir prüfen Möglichkeiten, wenn sie sich bieten, und zwar opportunistisch, in Ländern, in denen wir aktiv sind: Deutschland, Großbritannien, Benelux. Grundsätzlich sind alle Regionen interessant, in denen Strom besonders knapp wird."

Für eine mögliche Übernahme der Konkurrenten Uniper und Steag winkte er jedoch ab: "Ich glaube nicht, dass Steag passt. Ohnehin müssen sich potenzielle Zukäufe daran messen lassen, ob sie mindestens die Rendite bringen wie unsere Tochter Innogy", betonte Schmitz. Und zu Spekulationen um eine Uniper-Übernahme sagte er: "Wir kommentieren keine Spekulationen. Grundsätzlich kann man sich fragen: Was sollte RWE mit schwedischen Atomkraftwerken oder russischen Kohlekraftwerken, die zu Uniper gehören?"

Zugleich setzt Schmitz darauf, dass die neue Bundesregierung Stromkunden auch für die Bereitstellung von Kraftwerken zahlen lässt. "Bis 2022 werden alle Kernkraftwerke abgeschaltet und über 70 weitere Kraftwerke stillgelegt. Damit fallen in Deutschland mehr als 30 von 107 Gigawatt Kapazität weg. Um künftig Ausfälle zu verhindern, brauchen wir ein verändertes Marktdesign."

Schmitz erwartet, dass ein solcher Kapazitätsmarkt insgesamt zwei Milliarden kostet: "Wir gehen davon aus, dass ein Kapazitätsmarkt für Deutschland zwei Milliarden Euro pro Jahr kosten könnte. Das ergibt sich aus den Erfahrungen in Großbritannien." Zwei Milliarden seien nicht viel angesichts von 25 Milliarden Euro Ökostrom-Förderung.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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