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Kommunale Stromversorger drängen auf Einbindung in Cyber-Sicherheit

Archivmeldung vom 16.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Kurt Michel / pixelio.de
Bild: Kurt Michel / pixelio.de

Die kommunalen Stromversorgungsunternehmen in Deutschland drängen darauf, in die Cyber-Sicherheitsarchitektur in Deutschland eingebunden zu werden. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) habe dazu eine Reihe von Vorschlägen gemacht, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".

"Die Stromversorgung als Herzschlag der digitalen Gesellschaft muss im Interesse der nationalen Sicherheit auch Teil der deutschen Cyber-Sicherheitsarchitektur werden", sagte Katherina Reiche, die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, der Zeitung. So fordert der Verband, in die Neuaufstellung des nationalen Cyber-Abwehrzentrums eingebunden zu werden. "Eine zentrale Bundeszuständigkeit zur Cyber-Sicherheit ist notwendig, um mit schlanken Strukturen und kurzen Entscheidungswegen frühzeitig auf Cyberbedrohungen aller Art zu reagieren. Die Stadtwerke und Netzbetreiber müssen dabei einbezogen sein", so Reiche weiter.

Zwar sei die dezentrale Struktur der Verteilnetze unter Sicherheitsaspekten gerade von Vorteil, weil so nicht alles auf einen Schlag lahmgelegt werden könne. Andererseits plädiert der Verband für eine Art nationales Lage und Führungszentrum - wie es das etwa für die Luftraumsicherheit schon gibt. "Der Zuständigkeitsdschungel, wie wir ihn derzeit haben, erschwert im Ernstfall rasche Maßnahmen", sagte die VKU-Hauptgeschäftsführerin. Aus ihrer Sicht ist zudem das ohnehin geplante IT-Sicherheitsgesetz 2.0 von großer Bedeutung.

Wenn Stadtwerke Anlagen kauften, müssten sie sich darauf verlassen können, dass diese gegenüber Hackerangriffen die größtmögliche Sicherheit bieten. Und dass die Hersteller sofort informierten, wenn doch Sicherheitslücken auftauchten, so Reiche weiter. Die kommunalen Versorgungsunternehmen wollten auch an der 450-Megaherz-Frequenz beteiligt werden, berichtet die Zeitung. Sie gilt als besonders krisenfest und soll nach dem Willen der Bundesnetzagentur künftig für kritische Infrastruktur bereitgestellt werden.

Derzeit ist die Frequenz noch zwei Unternehmen zugeteilt, befristet bis Ende 2020. "Stadtwerke und Verteilnetzbetreiber müssen zur krisensicheren Kommunikation zwingend an der 450-Megaherz-Frequenz teilhaben", sagte Reiche der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Zum Verband kommunaler Unternehmen gehören knapp neunhundert Stadtwerke. Diese betreiben etwa sechzig Prozent der örtlichen Netze und sind deshalb für die Stromversorgung von zentraler Bedeutung.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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