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Wohnungsbau: Trotz Auftragsplus keine Trendwende

Archivmeldung vom 25.06.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Felix Pakleppa
Felix Pakleppa

Bild Screenshot Zentralverband Deutsches Baugewerbe

Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen im Wohnungsbau im April 2024 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

"Es ist natürlich schön, nach 22 Monaten im Vorjahresvergleich mal wieder auf ein erkennbares Plus beim Ordereingang im Wohnungsbau zu schauen. Das Plus von 4,8 Prozent im April 2024 gegenüber dem Vorjahreswert ist aber für sich noch keine Trendwende. Wir befinden uns damit vielmehr in der Talsohle. Zum einen stehen wir kumulativ immer noch mit nominal minus 3 Prozent "in der Kreide", zum anderen gab es bei den April-Baugenehmigungen ein weiteres Minus von 17 Prozent gegenüber dem schon niedrigen Niveau vom April 2023. In der Talsohle bleibt das Orderniveau niedrig und liegt real um gut 40 Indexpunkte unter dem Niveau der Jahre 2020/2021.

Auch wenn die Baupreise im Wohnungsbau jetzt nicht mehr steigen, bleiben die Finanzierungskosten doch insgesamt sehr hoch - gerade für die privaten Häuslebauer oft zu hoch. Das zeigen auch die Baugenehmigungen, die bis April noch einmal um nahezu 30 Prozent eingebrochen sind. Es fehlen hier einfach die passenden Instrumente. Für den Mietwohnungsbau gibt es die degressive AfA, die nicht an einen hoch ambitionierten energetischen Standard gekoppelt ist. Würde es eine eindeutige und langfristige Fördersystematik für den Wohnungsbau geben, die den EH 55-Standard einschließt, und nicht nur den überambitionierten EH 40-Standard, würde das einen merklichen Schub geben.

Schubkraft für den Wohnungsbau gibt es noch an weitere Stelle: Das Bauen muss einfacher und damit günstiger werden. Mit dem Gebäudetyp E haben wir hierfür eine echte Chance. Voraussetzung ist aber, dass nicht immer der Stand der Technik, sondern dass auch das technisch Notwendige rechtssicher gebaut werden darf. Das zu regeln, hat die Politik in der Hand. Es fehlt uns nicht an Instrumenten für mehr Wohnungsbau. Sie müssen nur zum Einsatz kommen."

Nach den Meldungen des Statistischen Bundesamtes wurden im April bei den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten ca. 11 Prozent mehr Arbeitsstunden als im Vorjahresmonat geleistet. Ursächlich dafür waren gegenüber dem Vorjahr drei mehr zur Verfügung stehende Arbeitstage. Kumulativ liegt die Leistung etwa auf Vorjahresniveau.

Der Umsatz im Bauhauptgewerbe erreichte im April ca. 9,3 Mrd. Euro, ein Plus um ca. 11 Prozent. Die Umsätze liegen kumulativ mit ca. 29,5 Mrd. Euro leicht über dem Vorjahresniveau (+0,9 Prozent). Dabei liegt der Umsatz im Wohnungsbau um 10,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Gestützt wird die Umsatzentwicklung weiter durch den Tiefbaubereich. Im gewerblichen Bereich liegt das Plus hier kumulativ bei 12,4 Prozent. Dabei schlagen weiter die Investitionen in die Infrastruktur der Energiewende und die Mobilitätswende zu Buche. Aber auch der öffentliche Tiefbau setzt mit einem kumulativen Umsatzplus um 7 Prozent Impulse.

Quelle: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe (ots)

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