Dax legt nach US-Inflationsdaten deutlich zu - neues Allzeithoch
Am Mittwoch hat der Dax deutlich zugelegt und ein neues Rekordhoch aufgestellt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 20.575 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. An der Spitze der Kursliste rangierten kurz vor Handelsschluss Bayer, Brenntag und Vonovia, am Ende die Commerzbank, Airbus und MTU.
Vor allem die Veröffentlichung neuer Inflationsdaten aus den USA sorgte
am Nachmittag für gute Stimmung unter den Anlegern. Direkt nach der
Bekanntgabe der zahlen kletterte der Dax steil nach oben. "Auf den
Schock nach dem starken Arbeitsmarktbericht aus den USA am Freitag
folgte mit den Erzeugerpreisen gestern die Generalprobe und heute dann
der finale Befreiungsschlag nach ebenfalls schwächer als erwartet
gestiegenen Verbraucherpreisen", sagte Konstantin Oldenburger,
Marktanalyst von CMC Markets.
"Insbesondere der überraschende
Rückgang in der Kernrate ließ den Anleihemarkt aufatmen, die Rendite der
zehnjährigen US-Staatsanleihe fiel auf 4,64 Prozent und entfernt sich
damit wieder von der kritischen Fünf-Prozent-Marke." Diejenigen, die
Zinssenkungen in diesem Jahr durch die US-Notenbank schon abgeschrieben
und sich von ihren Aktien getrennt hatten, seien "auf dem völlig
falschen Fuß" erwischt worden.
"Die Entspannung nach den
Inflationsdaten war auch in Frankfurt zu spüren, wo der Dax nach den
Zahlen einen kräftigen Schluck aus der Pulle nahm und auf ein neues
Rekordhoch sprang", so Oldenburger. "Und dass trotz weiter schlechter
Nachrichten zur heimischen Wirtschaft." Das deutsche
Bruttoinlandsprodukt schrumpfte 2024 um 0,2 Prozent, nach einem Rückgang
von 0,3 Prozent im Jahr 2023. Es ist erst das zweite Mal seit 1950,
dass die Wirtschaftsleistung in zwei aufeinanderfolgenden Jahren
zurückgegangen ist. "Es ist damit auch ein desaströses Abschlusszeugnis
für die Ampel-Regierung, deren Regentschaft in den letzten Monat geht",
sagte der Marktanalyst.
"Damit ist es aber noch nicht getan. Die
Aussichten bleiben ebenfalls düster", fügte Oldenburger hinzu. "Die
Bundesbank prognostiziert für dieses Jahr ein Wachstum von nur 0,2
Prozent und warnt sogar vor einer weiteren Schrumpfung, sollte der
designierte US-Präsident Trump seine Zolldrohungen wahrmachen." Zudem
gebe es viele, vor allem strukturelle Herausforderungen, die im Land
angegangen werden müssten.
Die europäische Gemeinschaftswährung
war am Mittwochnachmittag etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0290
US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9718 Euro zu haben.
Der
Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent
kostete gegen 17 Uhr deutscher Zeit 81,47 US-Dollar; das waren 1,9
Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Quelle: dts Nachrichtenagentur