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Fakten in Deutschland: Befristet Beschäftigten fehlt häufiger Sicherheit und Zufriedenheit

Archivmeldung vom 14.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Deutschland gilt mittlerweile als Billiglohnland (Symbolbild)
Deutschland gilt mittlerweile als Billiglohnland (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Fast fünf Millionen der abhängig Beschäftigten waren 2018 in einem befristeten Arbeitsverhältnis tätig. Anhand der Daten der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die Arbeits- und Gesundheitssituation dieser Beschäftigten betrachtet und die Ergebnisse im Faktenblatt "Befristung: Beschäftigungsverhältnis mit Unsicherheiten" zusammengefasst.

Danach empfinden befristet Beschäftigte häufiger eine hohe Arbeitsplatzunsicherheit und sind häufiger mit ihrem Einkommen und insgesamt mit ihrer Arbeit unzufrieden. Befristete Beschäftigung ist zurzeit noch eine feste Größe auf dem Arbeitsmarkt. Unternehmen geben als Grund für eine Befristung am häufigsten an, dass sie damit die Eignung der Arbeitskraft überprüfen möchten.

Bei den Beschäftigten ist eine Ausbildungsstelle der häufigste Grund für eine Befristung. Etwa jeder vierte, der 34 Jahre oder jünger ist (24 Prozent), hat einen befristeten Arbeitsvertrag. Während im Wirtschaftszweig "Öffentliche und private Dienstleistungen" fast jeder fünfte (19 Prozent) einen befristeten Arbeitsvertrag hat, liegt der Anteil im "Baugewerbe" mit 6 Prozent und im "Produzierenden Gewerbe" mit 7 Prozent am niedrigsten.

Mehr als jeder vierte Beschäftigte (26 Prozent) ohne Berufsabschluss hat ein befristetes Arbeitsverhältnis. Bei denen mit Berufsabschluss liegen die Akademiker mit 17 Prozent an der Spitze. Neben hoher Unsicherheit des Arbeitsplatzes zeigt sich Unzufriedenheit mit Arbeit und Einkommen bei befristet Beschäftigten. Auch liegt ihr Einkommen häufiger unter 1.500 Euro im Monat.

Befristet Beschäftigte berichten insgesamt etwas häufiger von einem ausgezeichneten beziehungsweise sehr guten Gesundheitszustand und klagen seltener über Muskel-Skelett-Beschwerden. Tiefer gehende Auswertungen zeigen jedoch, dass sich dieser Unterschied unter anderem auf soziodemografische Merkmale wie das Alter zurückführen lässt. Befristung kann den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. Trotzdem bleibt das Risiko von Arbeitslosigkeit nach Ablauf des Vertrages bestehen. Die damit verbundene andauernde Unsicherheit kann sich langfristig negativ auf die Gesundheit auswirken.

Datenbasis: baua: Fakten "Befristung: Beschäftigungsverhältnis mit Unsicherheiten"; Lena Hünefeld; Anke Siefer; Dortmund; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2020; 2 Seiten; PDF-Datei; DOI: 10.21934/baua:fakten20200714. Die baua: Fakten gibt es im PDF-Format zum Herunterladen im Internetangebot der BAuA unter www.baua.de/dok/8840214.

Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (ots)


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