Karstadt-Vermieterkonsortium Highstreet zweifelt an Berggruen-Konzept
Archivmeldung vom 14.06.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Verkauf der insolventen Warenhauskette Karstadt an den deutsch-amerikanischen Investor Nicolas Berggruen könnte nach Informationen des Hamburger Nachrichten-Magazins "Der Spiegel" nicht nur am Streit über eine weitere Reduzierung der Mieten scheitern.
Der Vermieter Highstreet, hinter dem ein Konsortium rund um die Investmentbank Goldman Sachs steht, bezweifelt auch die Nachhaltigkeit des von Berggruen vorgelegten Konzepts. Man habe "größere Bedenken hinsichtlich der Realisierbarkeit des Business-Plans" heißt es in einem Brief des Vermieterkonsortiums an den Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg. Grund für die Skepsis ist die Präsentation, mit dem Berggruen den Gläubigerausschuss von seinem Konzept überzeugt hat und die dem "Spiegel" vorliegt. Diese ist gerade mal neun Seiten lang und wenig aussagekräftig. Für kommenden Montag hat das Highstreet-Konsortium Berggruen deshalb zu ersten Gesprächen nach London eingeladen, um sich dessen Konzept erläutern zu lassen. Auch im Streit um eine weitere Reduzierung der Mieten zeichnet sich keine Einigung ab. Highstreet verlangt für dieses Jahr Mietzahlungen von 210 Millionen Euro, bis zum Jahr 2018 sollen diese dann auf 250 Millionen Euro steigen. Investor Berggruen, der am vergangenen Montag den Zuschlag des Gläubigerausschusses erhalten hat, signalisierte zwar sein Einverständnis für die 210 Millionen Euro in diesem Jahr, verlangt aber bis zum Jahr 2018 eine maximale Mietsteigerung auf 230 Millionen Euro. Ab 2018 solle sich die Miete außerdem am Umsatz orientieren. Das aber lehnt Alexander Dibelius, Deutschland-Chef von Goldman Sachs, kategorisch ab. Das Angebot sei sein letztes Wort. Im Hintergrund bereiten sich Dibelius und Highstreet weiter auf eine mögliche eigene Übernahme von Karstadt vor.
Quelle: dts Nachrichtenagentur