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SPD-Fraktionsvize Stiegler nimmt Merck in Schutz

Archivmeldung vom 17.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler hält das Vorgehen Mercks im Übernahmepoker um Schering für gerechtfertigt. "Merck hat das Recht, seine Möglichkeiten zu nutzen", sagte Stiegler dem Tagesspiegel.

Anders als reine Finanzinvestoren habe das Darmstädter Unternehmen ein strategisches Interesse an Schering. "Das ist ein Unterschied", betonte Stiegler, der in der Vergangenheit stets das kurzfristig orientierte Finanzgebaren von Heuschrecken kritisiert hatte. Allerdings muss nach Meinung Stieglers die Transparenz bei Aktienkäufen erhöht werden: "Das nimmt Unsicherheit aus dem Spiel."
Merck hatte in den vergangenen Tagen seinen Aktienbestand an Schering zunächst unbemerkt gesteigert und mit dem Verkauf des Aktienpakets an Bayer 400 Millionen Euro verdient. Nach Tagesspiegel-Berechnungen bekommt der Staat davon über die Steuer 64,24 Millionen Euro - allein 62,16 Millionen Euro kommen von der Familie Merck, die als persönlich haftende Gesellschafter 74 Prozent der Unternehmensanteile hält. Obwohl Bayer auch am Donnerstag weitere Schering-Aktien gekauft hat, geht der Markt davon aus, dass Bayer die nötige Übernahmequote von 75 Prozent der Anteile erreicht hat. "Bayer ist auf der sicheren Seite", sagte Pharma-Analystin Silke Stegemann von der Landesbank Rheinland-Pfalz dem Tagesspiegel. Das Unternehmen dürfte bereits rund 77 Prozent der Schering-Aktien halten, schätzt sie. "Bayer kauft an der Börse noch mehr Aktien, um sein Ziel zu erreichen, Schering von der Börse zu nehmen und um sich auf den Squeeze out vorzubereiten", sagte Stegemann. Das sei ein ganz normales Verhalten und deute nicht auf große Unsicherheit hin.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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