ADAC und Freie Tankstellen warnen vor Benzinpreisbremse
Archivmeldung vom 06.11.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnmittelbar vor Beginn der Verkehrsministerkonferenz hat der ADAC vor einer flächendeckenden Benzinpreisbremse gewarnt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte ADAC-Sprecher Andreas Hölzel: "Die Preise müssen frei bleiben. Eine Benzinpreisbremse führt im Gegenteil zu höheren Kosten für die Autofahrer, weil die Tankstellenbetreiber dann das Gesamtniveau anheben werden." Ohnehin sei eine Preisbremse derzeit "unnötiger denn je", so der ADAC. "Die Preise für Treibstoff lägen so niedrig wie seit zwei Jahren nicht."
In Suhl beginnt am Mittwoch die zweitägige Herbstkonferenz der Verkehrsminister. Der Thüringer Verkehrsminister Christian Carius (CDU) ist Gastgeber und setzt sich für den Ausbau der Markttransparenzstelle zu einer staatlich festgelegten Benzinpreisbremse ein. Zudem will er, dass die Preise ab einem bestimmten Zeitpunkt bundesweit für 24 Stunden ihre Gültigkeit behalten.
Der ADAC will es stattdessen bei der Markttransparenzstelle belassen, bei der die Verbraucher die staatlich erhobenen Preisdaten der Tankstellen über Smartphones abrufen können. "Auch durch eine 24-Stunden-Regelung werden die Preise nur künstlich hochgeschraubt", sagte Hölzel. "Wir brauchen mündige und informierte Verbraucher, die sich selbst die günstigste Tankstelle suchen, statt den Staat auf die Benzinpreisbremse treten zu lassen."
Auch der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Freien Tankstellen (BFT), Stephan Zieger, sprach sich für die Beibehaltung der Markttransparenzstelle aus. "Die Benzinpreisbremse jetzt bundesweit einzuführen, ist zu kurz gesprungen und wird nur dazu führen, dass Kraftstoff generell teurer wird", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Eine Markttransparenzstelle helfe hingegen, beim Tanken zu sparen, weil dadurch die Verbraucher zu günstigen Einkaufszeiten an die Zapfsäulen fahren könnten.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)