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Einkaufsmanager-Index: Deutsche Wirtschaft widersetzt sich dem Trend

Archivmeldung vom 07.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) signalisiert weiter Wachstum der deutschen Industrie. Allerdings gab der EMI (Ausgabe 8/2008; Berichtsmonat Juli) um 1.7 Zähler auf 50.9 nach. Er notierte auf dem niedrigsten Stand seit 8/2005. Erstmals seit neun Monaten gingen weniger Neuaufträge ein (stärkster Rückgang seit 6/2003). Begründung: generelle Konjunkturabkühlung.

Dennoch verweist BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt auf das solide Auslastungsniveau: "Die Geschäftslage der deutschen Industrie widersetzt sich bis dato erfolgreich dem weltweiten allgemeinen Rezessionstendenzen." Während viele Volkswirtschaften seit Monaten im Minus sind, liegt der deutsche Index mit Werten über 50.0 unablässig im Plus. "Ob und wie die deutschen Unternehmen den starken Euro und hohe Preise für Rohöl, Energie und Stahl abfedern können, zeigen die kommenden Monate", so Hildebrandt.

Geschadet hat dem Juli-Neugeschäft die kräftige Anhebung der Verkaufspreise als Folge der Kosteninflation. Einige Kunden hätten Aufträge verschoben, heißt es. Die Exportbestellungen gingen zum zweiten Mal innerhalb der letzten fünf Jahre zurück. Das traf insbesondere US-Geschäfte.

Das - wenngleich magere - Plus beim Produktionswachstum entstammt hautsächlich dem Investitionsgüterbereich und ist auch auf Abarbeitung unerledigter Aufträge zurückzuführen. Die Einkaufsmenge stieg zu Beginn des dritten Quartals geringfügig. Einige Firmen bildeten aufgrund erwarteter Preissteigerungen und Verknappungen Sicherheitslager. Die durchschnittlichen Lieferzeiten verlängerten sich auch im Juli.

"Markit/BME Einkaufsmanager-Index" (EMI): monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland; erscheint seit 1996 unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V., Frankfurt. Er wird von der britischen Forschungsgruppe Markit Economics, Henley-on-Thames, erstellt. Der Index beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland (repräsentativ; nach Branche, Größe, Region). Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (PMI).

Quelle: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)

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