Schering-Chef: "Wir sind nicht erleichtert. Wir sind ein Stück traurig."
Archivmeldung vom 25.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Chef des Berliner Pharmaunternehmens Schering, Hubertus Erlen, sieht die geplante Übernahme durch den Bayer-Konzern mit gemischten Gefühlen. "Wir sind nicht erleichtert. Wir sind ein Stück traurig", sagte Erlen dem Tagesspiegel.
Doch
sei mit dem Übernahmeangebot des Leverkusener Konzerns deutlich
geworden, dass es mit der Eigenständigkeit des Traditionsunternehmens
vorbei sei. "Da war klar, dass wir von unserer Wunschvorstellung
Abschied nehmen müssen, Schering als unabhängiges Unternehmen zu
erhalten."
Neben dem Angebot an die Aktionäre und der Zusicherung, dass
Berlin Sitz der neuen Bayer Schering Pharma AG sein soll, habe Bayer
schriftlich erklärt, dass die Übernahme ein "fairer Prozess" werde.
Mehr sei für Schering nicht zu erreichen gewesen. Erlen sieht die
Schuld am Verlust der Eigenständigkeit vor allem bei dem Darmstädter
Merck-Konzern, der Anfang vergangener Woche ein inzwischen
zurückgezogenes Angebot gemacht hatte. "Wir haben hervorragende
Zahlen vorgelegt, wir haben eine glänzende eigene Perspektive für
unser Unternehmen als Spezialitätenhersteller gesehen, und unsere
Aktionäre sahen das auch so. Sich von dieser Perspektive zu
verabschieden, dazu gab es keinen Grund."
Seine eigene Zukunft lässt Erlen offen. Er könne noch nicht sagen,
ob er in der neuen Bayer Schering Pharma AG bleibe, aber es werde ein
gutes Leitungsteam geben.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel