BA-Vorstandsmitglied mahnt Bündnis gegen Langzeitarbeitslosigkeit an
Archivmeldung vom 26.02.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtHeinrich Alt, Mitglied des Vorstands der Bundesagentur für Arbeit (BA), hat ein Bündnis gegen Langzeitarbeitslosigkeit angemahnt. Er appellierte in der "Welt" an die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger in Deutschland sich nicht damit abzufinden, dass ein Teil der Erwerbsfähigen dauerhaft in Arbeitslosigkeit verharrt.
"Jeder kann einen Beitrag zu unserem Wohlstand leisten, wenn sein Talent entwickelt und intelligent eingesetzt wird. Führungskräfte der Betriebe sollten Kreativität und Leidenschaft entwickeln, um diese Herausforderung anzugehen", sagte Alt der Zeitung. Kein Arbeitsloser starte am ersten Arbeitstag von "null auf hundert". "Wir müssen insbesondere Langzeitarbeitslosen mehr Zeit geben und persönliche Unterstützung organisieren. Jedes Talent, das eine Chance erhält, ist Kitt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Jedes Talent, das auf der Reservebank versauert, schmälert unseren Wohlstand", so Alt.
Erfolge seien allerdings nur möglich, wenn Erwerbslose selbst ein Interesse daran hätten, ihre Situation zu ändern. Es gebe einen "harten Kern unter den Arbeitslosen", denen das seit der Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe zur Grundsicherung für Arbeitsuchende nicht gelungen sei.
"Viele von ihnen sind für klassische Instrumente der Arbeitsmarktpolitik nicht mehr erreichbar. Einige verwenden ihre Energie eher darauf, sich in ihrer Situation zurechtzufinden, als sich daraus zu befreien", erklärte Alt. "Deshalb werden es viele ohne qualifizierte Begleitung alleine nicht schaffen, in Beschäftigung zu kommen."
Die Bedingungen für Frauen am Arbeitsmarkt nannte das BA-Vorstandsmitglied unbefriedigend. "Drei Viertel aller Teilzeitstellen, jedoch nur ein Drittel der Vollzeitarbeitsplätze werden von Frauen besetzt. Das von 1,9 Millionen alleinerziehenden Frauen 40 Prozent staatliche Transferleistungen beziehen, ist kein akzeptabler Zustand", sagte Alt. "Dass weit über 50 Prozent der qualifizierten Frauen überwiegend in Minijobs und in Teilzeit arbeiten, ist ebenso wenig hinnehmbar."
Quelle: dts Nachrichtenagentur