Europäische Schienenfahrzeughersteller unter Kostendruck
Archivmeldung vom 12.09.2016
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Freigeschaltet durch André OttAm 20. September eröffnet die 11. InnoTrans ihre Türen für die Besucher aus aller Welt. In diesem Jahr erwartet die internationale Fachmesse für Verkehrstechnik einen neuen Rekord an Besuchern und Ausstellern. Dieser erwartete Rekord ist nicht nur dem erfolgreichen Konzept der InnoTrans zu verdanken. Seit Jahren erlebt der Schienenverkehr eine hohe Nachfrage - nicht nur in den OECD-Staaten. Großer Bedarf an Schienenfahrzeugen besteht weltweit. Schienenfahrzeughersteller aus Europa geraten jedoch vermehrt unter Kostendruck.
Diese Nachfrage weiß der weltweit größte Schienenfahrzeughersteller China Rolling Stock Corporation Limited (CRRC) zu nutzen. Dieser dringt nicht nur in die Märkte in Asien und Afrika vor. CRRC ist mit dem kürzlich erworbenen deutsch-schweizer Unternehmen Cideon endgültig auf dem europäischen Markt angekommen. Sowohl die Deutsche Bahn als auch andere europäische Verkehrsunternehmen werden in naher Zukunft die Züge der CRCC erwerben. Vor diesem Hintergrund müssen viele europäische (und andere) Anbieter von Schienenfahrzeugen Ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.
Die Herausforderung für die Hersteller von Schienenfahrzeugen aus Europa wird unter anderem in der Vermeidung ungeplanter Kosten in Projekten bestehen. Dabei wird der bestehende Innovationsdruck gleich bleiben. In der Vergangenheit konnten sich die Hersteller von Zügen bei Störungen in der Projektabwicklung auf ihre finanziellen Polster in den Projektmargen verlassen. Auf diese Weise konnten Störungen und Abweichungen kaufmännisch kompensiert werden. Mit CRRC haben es die Europäer nun mit einem harten Wettbewerber zu tun. Dieser macht mit niedrigeren Lohnstückkosten den althergebrachten Herstellern in Europa, aber auch in Amerika, den Vertrieb ihrer Produkte schwer.
Nach Ansicht des Leiters Beratung der 11:55 PM consultants GmbH, Jürgen Hahn, müssen die europäischen Hersteller darauf mit einer präzisen und risikominimierenden Vertrags- und Angebotsgestaltung reagieren. "Die Hersteller sollten Kompensationen für Störungen im Projektablauf von ihren Kunden verlangen, wenn diese für die Störungen verantwortlich sind", sagt Jürgen Hahn. "Die passenden Regelungen hierzu sind bereits in der Vertragsgestaltung zu berücksichtigen", so Hahn weiter.
Quelle: 11:55 PM consultants GmbH (ots)