AKW-Terror wird zur realen Gefahr
Archivmeldung vom 15.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZur mutmaßlichen Vorbereitung eines Terroranschlages auf den australischen Atomreaktor Lucas Heights erklären die Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE. für Umwelt und Energie Eva Bulling-Schröter und Hans-Kurt Hill:
Was bislang nur Theoriespiel war, nun ist es möglicherweise
Realität: Mutmaßlich hat eine islamistische Terror-Zelle einen
Anschlag auf ein Atomkraftwerk in Australien geplant. Laut dpa befand
sich die verhaftete Gruppe "bereits in der letzten
Vorbereitungsphase" dieser Wahnsinnstat.
Die Details des vereitelten Anschlags sind noch unklar. Sicher ist
aber, dass Atomkraftwerke weiterhin prominente Ziele für Terroristen
jeglicher Couleur sein werden und ein gelungener Anschlag eine
unermesslich hohe Anzahl von Toten und Verletzten zur Folge hätte.
Das Risiko eines nuklearen Infernos muss unter diesen Umständen in
allen Debatten über Laufzeiten und Forschung an neuen Reaktoren
offensichtlich stärker noch eine Rolle spielen als bisher. Der eben
im schwarz-roten Koalitionsvertrag vereinbarte Bestand des so
genannten Atomkonsens ist deshalb alles andere als eine
Errungenschaft, für die er allerorts gefeiert wird. Im Gegenteil: Das
von Bundesregierung und Energieversorgern den Bürgerinnen und Bürgern
aufgeladene Risiko wird hierzulande noch fast 20 Jahre lang weiter
bestehen.
Verantwortliche Politik müsste nicht nur aus diesem Grund den
schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomwirtschaft zum Ziel haben.
Die jüngst von der Bundesregierung vorgestellten technischen
Maßnahmen zur Abwehr von Terror-Anschlägen sind dagegen absurde
Nebelkerzen.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.