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Kosovo drängt weiterhin auf Beschleunigung der EU-Erweiterung

Archivmeldung vom 08.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Luftbildaufnahme von Camp Bondsteel (2006) im Kosovo - eine der größten US-Amerikanischen Militärstützpunkte auf der Welt.
Luftbildaufnahme von Camp Bondsteel (2006) im Kosovo - eine der größten US-Amerikanischen Militärstützpunkte auf der Welt.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Kosovo plädiert für eine schnelle Erweiterung der Europäischen Union (EU) auf dem Westbalkan. "Bei der EU-Erweiterung auf dem Westbalkan geht es darum, den Einfluss gefährlicher Ideologien und den Einfluss anderer anti-europäischen und anti-westlichen Mächte zu verhindern", sagte Hashim Thaçi, Präsident des Kosovo, dem "Handelsblatt". "Wir hoffen daher unter diesen Umständen, den Weg des Kosovo nach Europa beschleunigen zu können."

Das seit 2016 amtierende Staatsoberhaupt und frühere UCK-Führer besucht ab Dienstag Deutschland und trifft am Mittwoch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. "Vor einer Verlangsamung oder gar einem Rückzug der EU aus der Region kann ich nur eindringlich warnen. Die EU kann sich auf dem Balkan kein Zögern leisten, sonst wächst der Einfluss Russlands", warnte Thaçi. "Die EU kann sich kein schwarzes Loch auf dem Balkan leisten", sagte der Präsident. Kosovo, der jüngste Staat in Europa, steht auf der Liste der EU-Anwärter in Südosteuropa ganz hinten. Die frühere jugoslawische Teilrepublik wird von fünf EU-Mitgliedsstaaten nicht anerkannt, darunter sind Spanien, Griechenland und Rumänien. Auf Vermittlung der EU suchen die einstigen Erzfeinde Serbien und Kosovo einen schwierigen Annäherungsprozess, in dem es immer wieder Rückschläge gibt.

Die Aussöhnung ist eine zentrale Bedingung für eine spätere EU-Mitgliedschaft. Thaçi hat erst vor wenigen Tagen ein Grenzabkommen mit Montenegro unterzeichnet. Das Nachbarland erkennt im Gegensatz zu Serbien die Unabhängigkeit des Kosovo an. "Ich bin sehr daran interessiert, dass wir normale Beziehungen zu Serbien aufbauen. Davon hängt die Zukunft unseres Landes ab. Wir dürfen uns nicht über frühere Zeiten beklagen, sondern an der Zukunft arbeiten", sagte Thaçi der Zeitung. "Es ist nicht im Interesse von Serbien, sondern der ganzen Region, dass wir in unseren bilateralen Beziehungen Fortschritte machen. Doch eine Bedingung ist zweifellos, dass Serbien seinen Nachbarn Kosovo als eigenständigen Staat anerkennt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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