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Israelischer Vize-Premier will deutsche Inspektoren für Gaza

Archivmeldung vom 07.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Avigdor Lieberman
Avigdor Lieberman

Foto: Michael Thaidigsmann
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Israels Außenminister und Vize-Premierminister Avigdor Lieberman hat die Bundesregierung aufgefordert, ihr Engagement im Nahen Osten und im Gazastreifen deutlich auszuweiten. In einem Interview mit "Bild" sagte Lieberman: "Die Deutschen als politische Führungsnation in Europa müssen eine ganz entscheidende Rolle im Gaza-Konflikt einnehmen. Deutschland muss die Regierung der EU an einen Tisch bringen und eine Lösung entwickeln, um die wirtschaftliche und humanitäre Katastrophe in Gaza abzuwenden."

Konkret forderte Lieberman die Entsendung von Inspektoren aus Deutschland und der EU, wie sie bereits im Auswärtigen Amt in Berlin vorbereitet wird. "Deutschland und die EU müssen Inspektoren nach Gaza entsenden, um den Handel der Palästinenser mit den Nachbarstaaten zu kontrollieren", sagte Lieberman der "Bild". Es gehe um die Frage, "wie verhindern wir die nächste Eskalation der Gewalt? Wie verhindern wir, dass Hamas erneut seine Terror-Kräfte sammelt und neue Waffen ins Land schmuggelt"? Die deutsche Regierung müsse "als Anführer einer solchen Mission Verantwortung übernehmen".

Lieberman stellte gegenüber "Bild" klar, dass der Abzug der israelischen Truppen aus Gaza zunächst nur ein Rückzug auf Zeit sei: "Falls nötig, werden wir jederzeit wieder einmarschieren, ihre Terrorbrigaden auslöschen und alle Einrichtungen, in denen sie Raketen verstecken, herstellen oder abfeuern", sagte der Vizepremier.

Israel will Waffenruhe verlängern

Israel will die andauernde dreitägige Waffenruhe verlängern. Das teilte ein Regierungssprecher am Mittwochabend mit. Die Waffenruhe hatte am Dienstagmorgen begonnen und soll bis mindestens Freitagmorgen andauern. Von der Hamas gab es zunächst keine Reaktion auf den Vorschlag aus Israel. Die Waffenruhe war bis zum Mittwochabend weitestgehend eingehalten worden, nachdem in den Tagen zuvor mehrere Versuche gescheitert waren.

Israel schickte unterdessen rund 27.000 Reservisten wieder nach Hause. Die Mission sei erfüllt worden, die Tunnel der Hamas zerstört, sagte ein Militärsprecher.

Bei den wochenlangen Gefechten hatte es nach offiziellen Angaben auf Seiten der Palästinenser über 1.800 Todesopfer gegeben. Auf der israelischen Seite waren 64 Soldaten und drei Zivilisten ums Leben gekommen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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