Terror-Experte Hirschmann: Ideologie des Heiligen Krieges unter Strafe stellen
Archivmeldung vom 11.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Terrorismusexperte Kai Hirschmann hat zum Kampf gegen die Idee des Heiligen Krieges aufgerufen. "Al Qaida ist keine terroristische Vereinigung im Sinne einer Organisation mit fester Mitgliedschaft", sagte der Mitarbeiter des Instituts für Terrorismusforschung und Sicherheitspolitik der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung"(Samstag-Ausgabe).
"Al Qaida
ist heute eine spirituelle Idee. Das ist die Idee des Heiligen
Krieges. Und wenn ich an die Ideologie ran will, muss ich die
Verbreitung dieser Ideologie unter Strafe stellen. Da müssen wir
ausloten, was geht und was nicht." Hirschmann erklärte weiter:
"Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen sind nicht geeignet, das Probleme
zu lösen. Wenn wir die Flughäfen sicherer machen, gehen sie in die
Bahn. Wenn wir die Bahn sicherer machen, gehen sie in die Busse. Wenn
wir die Busse sicherer machen, gehen sie in öffentliche
Veranstaltungen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wir müssen
an die Täter ran und an die Frage: Was treibt sie?" In Deutschland
könne man "300 bis 400 Islamisten als konkrete Gefährder einstufen.
Für einen Massenmord braucht man ein oder zwei Männer. Da reichen 300
für 150 große Terroranschläge. Es kommt also nicht auf die Quantität
an. Es kommt auf die Qualität der Vernetzung an, und die ist
unheimlich hoch. Die haben Kontakte durch ganz Europa."
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung