Vor der UNO in Genf: Broken Chair mahnt zu Streubombenverbot in Oslo
Archivmeldung vom 03.11.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEr steht schon seit 1997 als eindrucksvolles Mahnmal für die Opfer von Landminen direkt vor dem UNO-Hauptgebäude in Genf: Der "Broken Chair" von Daniel Berset für Handicap International, ein überdimensionaler Stuhl mit abgebrochenem Bein.
Heute mahnt das Kunstwerk die Staaten der Welt dazu, Streubomben auf ewig von der Erdoberfläche zu verbannen, da sie genauso wie Landminen die Zivilbevölkerung der Welt bedrohen. In Oslo besteht am 3. Dezember die Chance, mit der Unterzeichnung eines internationalen Vertrags ein Verbot der grausamen Waffen zu besiegeln.
In der kommenden Woche zeigt sich der berühmte Broken Chair verhüllt und präsentiert nur noch das Transparent "Ban Cluster Bombs for ever". Die Verhüllung weist darauf hin, dass es nicht genügt, das Streubombenproblem zu kaschieren, indem nur der Einsatz dieser Waffen reglementiert wird. Solche Entwürfe liegen auf dem Tisch der UN-Waffenkontrollverhandlungen (CCW), die am heutigen Montag in Genf beginnen. Handicap International und die Internationale Kampagne gegen Streumunition befürchten, dass fadenscheinige Genfer Regelungen das klare Verbot von Oslo schwächen könnten. Mit verschiedenen Aktionen neben dem Broken Chair demonstrieren sie deshalb während der Verhandlungen in den kommenden zwei Wochen unter dem Motto: "Streubomben - in Oslo verbieten, nicht in Genf legalisieren!"
Zur Organisation: Handicap International ist als internationale Hilfsorganisation in 60 Ländern der Welt für Menschen mit Behinderung tätig: in der Rehabilitation und Integrationsarbeit sowie in der Prävention u.a. durch Kampfmittelräumung und Aufklärung der Bevölkerung. Handicap International hat die Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen mit gegründet, die 1997 den Friedensnobelpreis erhielt. Außerdem engagiert sich die Organisation mit der "Cluster Munition Coalition" für ein Verbot von Streubomben.
Quelle: Handicap International