Umfrage: Mehr als die Hälfte der Ukrainer schließen erneuten Maidan nicht aus
Archivmeldung vom 05.09.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür fast 70 Prozent der Ukrainer hat der Euromaidan seine Ziele nicht erreicht, wie die ukrainische Zeitschrift „Korrespondent“ unter Berufung auf eine Studie der Forschungsfirma „Research & Branding Group“ berichtete. Das meldet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".
Weiter heißt es im Artikel auf der Webseite: "Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Ukrainer halten einen dritten Maidan im Lande für wahrscheinlich. 29 Prozent glauben, dass es nicht zu einer erneuten Revolution kommen wird. 15 Prozent hatten keine Antwort auf die Frage.
Die Frage, ob der Euromaidan und die anschließende sogenannte „Revolution der Würde" ihre Ziele erreicht haben, beantworteten 68 Prozent der Befragten mit „Nein" und lediglich fünf Prozent mit „Ja". 24 Prozent äußerten, dass die gesetzten Ziele in einigen Aspekten nicht, in anderen doch erreicht wurden.
Außerdem sagten 53 Prozent, dass sie die „Anti-Terror-Operation" im Osten des Landes nicht unterstützen. Für deren Durchführung trat ein Drittel der Befragten ein.
57 Prozent der Befragten glauben nicht, dass die EU-Visapflicht für die Ukrainer noch in diesem Jahr aufgehoben werden könnte, nur 30 Prozent halten das für möglich. Dabei würden 45 Prozent im Fall der Einführung der EU-Visafreiheit keinen Gebrauch davon machen, 42 Prozent sagten, sie würden das tun.
Die Umfrage führte die Nichtregierungsorganisation für Marktforschung und soziologische Umfragen „Research & Branding Group" vom 7. bis zum 15. Juli 2016 durch. Befragt wurden 1795 Menschen in 24 Gebieten der Ukraine, ausgenommen Einwohner der selbsterklärten Volksrepubliken Donezk und Lugansk. Der statistische Fehler lag bei 2,4 Prozent.
Ende August hatte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko versprochen, die EU würde die Visapflicht für die Ukrainer „in wenigen Wochen" aufheben.
Timoschenko: Ukrainische Haushaltsresolution vernichtet die Regierung
Laut der Vorsitzenden der Parlamentsfraktion „Batkiwschtschina“ (Vaterland) und ehemaligen Ministerpräsidentin der Ukraine Julia Timoschenko führt die Haushaltsresolution 2017 des Landes zur „endgültigen Vernichtung“ der Regierung. Sie fordert vom Ministerkabinett nähere Auskünfte zur Planung des Staatsbudgets. Dies berichten russische Medien.
Die Resolution vernichte das Land „mit Inkompetenz, Korruption und Marionetten–Lenkung“. Sollten die bestehenden Probleme nicht demnächst besprochen werden, „verschwinde die Ukraine aus dem Gesicht der Welt“.
Zuvor hatte der ukrainische Finanzminister Alexander Daniljuk mitgeteilt, Kiew erwarte einen dritten IWF-Kredit im September, um das Haushaltsdefizit zu tilgen.""
Quelle: Sputnik (Deutschland)