Weiterer Hilfsflug im Nordirak angekommen
Archivmeldung vom 18.08.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEin Transportflug der Bundesregierung mit humanitären Hilfsgütern für Binnenvertriebene im Nordirak ist am Montagmittag in Erbil eingetroffen. Der Flieger war am Montagmorgen in Berlin-Schönefeld gestartet, teilte das Auswärtige Amt mit. An Bord der Maschine befinden sich demnach Hilfsgüter zur Versorgung von 20.000 Menschen für drei Monate sowie Zelte, Decken, Wasserkanister und Küchen-Kits.
Die Hilfsgüter werden dem Koordinierungsbüro der Vereinten Nationen für Humanitäre Hilfe (UN-OCHA) übergeben, das die Verteilung koordiniert, teilte das Auswärtige Amt weiter mit. An Bord des Hilfsflugs ist auch der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Christoph Strässer (SPD), nach Erbil gereist.
Ziel der dreitägigen Reise Strässers sei es, vor Ort mit Vertretern der Regionalregierung sowie deutscher und internationaler Hilfsorganisationen Bedarf und Ansatzpunkte für weitere deutsche Hilfsmaßnahmen zu erörtern. Strässer werde auch in die am stärksten durch den Zustrom von Binnenvertriebenen betroffene Provinz Dohuk im äußersten Norden des Landes reisen, hieß es seitens des Auswärtigen Amts weiter.
Zentralrat der Jesiden beklagt Provokationen in sozialen Netzwerken
Der Vorsitzende des Zentralrats der Jesiden in Deutschland, Telim Tolan, beklagt Beschimpfungen der Glaubensgemeinschaft in sozialen Netzwerken. "Die Jesiden hier wissen, zu was die Islamisten im Irak fähig sind", sagte Tolan der "Welt". Auch in Deutschland sei die Situation nicht einfach. "Es gibt vereinzelte Provokationen, auch auf unserer Facebook-Seite werden Jesiden als Ungläubige beschimpft", sagte Tolan.
Von einer Bedrohungslage der Jesiden in Deutschland könne aber keine Rede sein. "Das sind Äußerungen von religiösen Fanatikern, denen wir keinen Raum geben dürfen." Der weitaus überwiegende Teil der Muslime sei friedlich und verurteile den Völkermord im Irak.
Der Zentralrat der Jesiden habe jede Menge Unterstützungsangebote bekommen, von der Alevitischen Gemeinde, der Türkisch-Islamischen Union, der Türkischen Gemeinde. Tolan sagte weiter: "Wir leben in Deutschland in einer multireligiösen Gesellschaft und müssen es schaffen, den wenigen Extremisten, die es unter den Muslimen leider Gottes gibt, die Stirn zu bieten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur