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Entwicklungsgelder müssen an der richtigen Stelle ankommen

Archivmeldung vom 16.10.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

"Brot für die Welt" fordert eine Erhöhung und einen effizienteren Einsatz von Geld für die Entwicklungshilfe. "Zusätzlich muss die Verwendung der Investitionen geprüft und hinterfragt werden", betont Reinhard Koppe, Leiter des Teams Grundsatz- und Entwicklungspolitik bei "Brot für die Welt" zum Erscheinen des "Social Watch Report Deutschland 2006".

Denn, so Koppe weiter: "Zu viel Geld fließt in Großprojekte, die den Armen nicht nützen."

Neben der Erhöhung der öffentlichen Mittel und der Entschuldung von Entwicklungsländern durch die Länder des Nordens seien auch die Länder des Südens gefordert: Sie müssten die Rahmenbedingungen schaffen, um verstärkt aus eigener Kraft gegen die Armut vorgehen zu können. Nur so könnten weltweit mehr Ressourcen für die Entwicklung mobilisiert werden.

Als Beispiel für einen verfehlten Einsatz von Entwicklungsgeldern nennt "Brot für die Welt" die Politik der Weltbank im Wassersektor. "In den nächsten Jahren sollen Milliarden von US-Dollar für Staudämme, Flussumleitungen und den Ausbau großer Bewässerungsanlagen ausgegeben werden", erklärt Bernhard Walter, Referent für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt bei "Brot für die Welt". "Die kleinbäuerliche Landwirtschaft steht bei solchen Projekten nicht im Fokus. Dabei ist deren Förderung kostengünstiger und kann entscheidend zur Armutsminderung beitragen."

Etwa zwei Milliarden US-Dollar sind notwendig, um 100 Millionen Kleinbauern-Familien bis 2015 durch günstige Wassertechnologie aus extremer Armut zu befreien. Das sind weniger als zehn Prozent der Investitionen, die in den 1990er Jahren in Entwicklungsländern in Großstaudämme getätigt wurden.

Der Schwerpunkt des "Social Watch Deutschland Report 2006" liegt in diesem Jahr auf der Herkunft und der Verwendung finanzieller Ressourcen für die Armutsbekämpfung. Die Herausgeber, zu denen das Diakonische Werk der EKD mit der Aktion "Brot für die Welt" gehört, plädieren für gerechte Finanz- und Steuersysteme, damit mehr Mittel für eine armutsorientierte Sozial- und Entwicklungspolitik im In- und Ausland mobilisiert werden können.

Quelle: Pressemitteilung Brot für die Welt

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