Nato will kritische Infrastruktur auf den Meeren besser schützen
Archivmeldung vom 03.05.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Nato will die kritische Unterwasser-Infrastruktur in Ost- und Nordsee sowie im Mittelmeer und Atlantik künftig besser schützen. "Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines im September vergangenen Jahres hat deutlich gemacht, dass die Gefahr real und von strategischer Bedeutung ist", sagte der Leiter der neuen Nato-Koordinierungszelle für den Schutz der Infrastruktur, Hans-Werner Wiermann, der "Welt".
Zu schützen sind demnach Stromleitungen, Datenkabel, Gas- und Öl-Pipelines sowie Windparks. Die Ermittlungen zu dem Anschlag liefen noch, so der Ex-Bundeswehrgeneral. Seine Nato-Zelle wolle nun ein besseres maritimes Lagebild erstellen. Zudem solle sie den Dialog von Regierungen, privaten Unternehmen und militärischen Akteuren in der Nato fördern, um die gemeinsame Gefahrenabwehr zu stärken.
"Klar ist: Jeder vorsätzliche Angriff auf die kritische Infrastruktur der Bündnispartner wird mit einer gemeinsamen und entschlossenen Reaktion beantwortet werden", so Wiermann. Russland verfolge die Strategie, der Nato-Allianz unterhalb einer bewaffneten Auseinandersetzung Schaden zuzufügen und dabei als Urheber möglichst unerkannt zu bleiben. Der Raum unter Wasser sei ein Ziel der hybriden Kriegsführung. Deshalb verfolge seine Zelle das Ziel, Sabotageaktionen rechtzeitig zu erkennen und diese zu entschärfen, sagte der Zellen-Leiter. Vorstellbar sei, "dass zunächst nur Vorbereitungen getroffen werden, zum Beispiel Sprengladungen platziert werden, deren Zündung aber erst zu einem späteren Zeitpunkt geplant ist". Weltweit liegen allein 1,3 Millionen Datenkabel auf dem Meeresgrund. Wiermann sagte dazu: "Heute investieren auch Internetkonzerne, wie Google und Meta, in ein ständig wachsendes Netz an Datenkabeln. Nicht jeder Zentimeter davon lässt sich schützen." Als maritime Allianz verfüge die Nato aber über zahlreiche dafür geeignete militärische Fähigkeiten. "Es kommt darauf an, sie gezielt einzusetzen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur