Hessische Kelterer sauer auf EU-Agrarkommissarin: "Sind kein Spielball Brüsseler Machtspielchen"
Archivmeldung vom 08.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit Empörung, Unverständnis und letztlich einer gehörigen Portion Zorn reagiert der Verband der Hessischen Apfelwein-und Fruchtsaft-Keltereien auf Zeitungsmeldungen vom heutigen Donnerstag, aus denen hervorgeht, die EU habe den Apfelweinstreit mit Hessen aus rein machttaktischem Kalkül geführt.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet in ihrer heutigen
Ausgabe, der Apfelweinstreit sei im Prinzip schon vor seinem Beginn
erledigt gewesen. EU-Agrarkommissarin Fischer Boel habe das
Begriffsverbot Apfelwein "im Spiel gehalten", um es "zu einem
späteren Zeitpunkt als Konzession in einer der wirklichen
Streitfragen zu opfern". Dies sei, so die FAZ, ein "für Brüssel
typisches Tauschgeschäft". In der EU-Kommission gebe man heute zu,
dass das Verbot des Begriffs Apfelwein eine "dumme Idee" gewesen sei.
Mit der letztgenannten Behauptung stimmt der Verband der
Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien hundertprozentig
überein. Überhaupt kein Verständnis zeigen die Mitglieder des
Verbandes für taktische Rangeleien der EU-Kommissarin, die Macht und
Mehrheiten sichern sollen. Steffen Ball, Sprecher des Verbandes der
Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien: "Hier standen
Existenzen bei unseren Mitgliedsbetrieben auf dem Spiel. Ein großes
Stück hessische Identität schien bedroht. Millionen Hessen, unsere
Betriebe, die Marketinggesellschaft Gutes aus Hessen und die
Landesregierung kämpften für unseren Apfelwein. Und warum der Kampf?
Weil ein paar Brüsseler Bananenkrümmungsvermesser machttaktische
Spielchen inszenierten. Das schafft kein Vertrauen in die politisch
Handelnden eines geeinten Europas. Wir sind keine Europa-Verweigerer
- aber auch nicht der Spielball Brüsseler Machtspielchen."
Quelle: Pressemitteilung Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e.V.