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Menschenrechtsexperten sehen Anzeichen für Völkermord in Myanmar

Archivmeldung vom 27.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Lage des Rakhaing-Staates in Myanmar
Lage des Rakhaing-Staates in Myanmar

Foto: Uwe Dedering
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Unabhängige Menschenrechtsexperten haben dem Militär in Myanmar Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die Militärspitze müsse wegen Kriegsverbrechen und wegen des Verdachts auf Völkermord vor Gericht gestellt werden, heißt es in einem Bericht, der am Montag in Genf vorgestellt wurde. Die Vereinten Nationen hatten die Untersuchung in Auftrag gegeben. Die Vorwürfe beziehen sich vor allem auf den Bundesstaat Rakhine, wo im vergangenen Jahr Hunderttausende muslimische Rohingya gewaltsam vom Militär vertrieben worden waren.

Konkret wird den Soldaten in dem Bericht vorgeworfen, für Morde, Massenvergewaltigungen von Frauen, Folter, Gewalt gegen Kinder und das Niederbrennen ganzer Dörfer verantwortlich zu sein. Auch die Regierungschefin Myanmars, Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, wird von den Menschenrechtsexperten kritisiert. Sie habe ihre "moralische Autorität" nicht genutzt, um die Verbrechen zu verhindern oder aufzuhalten, heißt es in dem Bericht. Die Rohingya werden seit Jahrzehnten in Myanmar diskriminiert. Im August 2017 war die Lage eskaliert: Nachdem Rohingya-Rebellen verschiedene Ziele in Myanmar simultan angriffen hatten, starteten Armee und andere Sicherheitskräfte eine Gewaltkampagne. Hunderttausende flüchteten - mindestens eine Million Rohingya leben aktuell als Flüchtlinge in Bangladesch und weiteren asiatischen Staaten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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