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Jedes vierte Kind in Darfur mangelernährt

Archivmeldung vom 02.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

UNICEF fordert einen raschen Beginn des gestern vom UN-Sicherheitsrat beschlossenen UN-Friedenseinsatzes in der westsudanesischen Bürgerkriegsprovinz Darfur. Die Truppen müssen so schnell wie möglich helfen, den Zugang zu den Flüchtlingen und Vertriebenen zu verbessern. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind gegenwärtig wegen der anhaltenden Unsicherheit über eine halbe Million Menschen komplett von Hilfe abgeschnitten.

Insbesondere die Kinder leiden unter der unzureichenden Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Hilfe. In einigen Lagern sind über 25 Prozent der Kinder akut mangelernährt, in den Lagern Abu Shok und Al Salaam in Nord-Darfur sind es sogar über 30 Prozent.
„Die internationale Gemeinschaft muss die Friedenstruppen so schnell wie möglich zum Einsatz bringen. Jede weitere Verzögerung kann für viele Kinder das Todesurteil bedeuten“, sagte Dietrich Garlichs, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
Vier Jahre nach dem Beginn der Vertreibungen sind in Darfur rund vier Millionen Menschen auf Hilfe von außen angewiesen, die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Nach einer aktuellen Untersuchung von UNICEF hat sich der Ernährungszustand der Kinder in verschiedenen Lagern im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechtert. Viele sind so geschwächt, dass sie Krankheiten wie Malaria oder Durchfall nichts mehr entgegenzusetzen haben. UNICEF ruft dringend dazu auf, die Verteilung von Zusatznahrung an Kinder in den betroffenen Gebieten sicherzustellen, um eine weitere Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes zu verhindern. Bereits heute sterben jeden Tag in Darfur durchschnittlich 75 Kinder unter fünf Jahren an Schwäche und Krankheiten.
Überfälle, Entführungen und Straßenblockaden schränken die Arbeitsmöglichkeiten der Hilfsorganisationen vor allem im Norden, in der Mitte und Teilen von Süd-Darfur stark ein. Allein seit 2006 starben 17 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in Darfur. Trotz dieser schwierigen Bedingungen stellt UNICEF in der Bürgerkriegsprovinz die Wasserversorgung für rund 1,1 Millionen Menschen sicher, stellt jeden Monat Spezialnahrung und Medikamente für 4.500 schwer mangelernährte Kinder bereit und versorgt Gesundheitsstationen und Krankenhäuser mit Medikamenten und Impfstoffen. In Notschulen werden mit Hilfe von UNICEF etwa 500.000 Kinder unterrichtet.

Quelle: Pressemitteilung UNICEF

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